Rezension

Frittenbude
Küken Des Orion
Highlights: Die Möglichkeit Eines Lamas // Padmè // The Striz
Genre: Rave // Elektro // Indietronics
Sounds Like: Lama L.A. // Supershirt // Deichkind
VÖ: 21.08.2015

Je länger die Zeitspannen zwischen zwei Alben werden, umso mehr steigt die Spannung auf die kommende Veröffentlichung. So auch bei dem Audiolith-Flagschiff Frittenbude. Drei Jahre sind seit „Delfinarium“ vergangen, in denen sich die drei Exil-Bajuwaren zurückzogen und jeder eigene Projekte fixierte. Hägelsperger hat u.a. für Marcus Wiebusch produziert, Steer an einem Album mit experimentellem Techno gearbeitet und Rögner mit Kevin Hamann unter dem Namen Lama L.A. eine LP produziert.
Drei verschiedene Ansätze, die Grund zur Spekulation der musikalischen Ausrichtung von „Küken Des Orion“ geben. Diskurspop oder aufgeblasener Prog-Rock? Der erste Hördurchgang macht dann aber deutlich: Frittenbude sind die Alten geblieben und trotzdem nicht verstaubt.
Die knarzigen Bässe drücken weiterhin die Songs in die Gehörgänge und der nachdenkliche Sprechgesang Rögners verleiht dem Gesagtem immer noch die verdiente Relevanz und leider auch aktuellen Bezug. So haben laut Rögner Menschen meistens „ein bisschen Scheiße im Hirn“. Die Bestätigung dieser Zeile findet täglich in der Presse statt. Es gibt sie aber trotzdem noch, die Hits wie „Die Möglichkeit Eines Lamas“ oder das druckvolle „Stürzende Helden“, welche jedes Konzert und jede Party in einen sofortigen Rave kippen lassen.
Frittenbude sind nicht immer dagegen, aber eben auch selten dafür und wenn die Themen komplexer werden, müssen eben auch die Kommentare komplizierter werden und doch bleiben Frittenbude das, was man selber daraus macht. Hier werden keine Parolen plakatiert. Mit „Küken Des Orion“ beweisen Frittenbude zum wiederholten Male, dass sie neben dem Deichkind-Bierduschenkrawall in Sachen Elektro-Rave in Deutschland das Zepter in der Hand haben.
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