Expedition ins Tierreich: Nach „Nachtigall“ und „Katzengold“ veröffentlichen Frittenbude mit „Delfinarium“ ihr drittes Album (und zeigen auf dem Cover einen Elefanten). Auch dieses erscheint auf Audiolith Records, dem Hamburger Label, das die Jugendzentren und Festivalbühnen dieses Landes seit Jahren mit deutschsprachigem Electropunk versorgt. Seinen Beitrag dazu wird „Delfinarium“ definitiv leisten.

Die erste und großartige Singleauskopplung „Wings“ machte zunächst stutzig, zeigen sich Frittenbude hier doch von einer melancholischen, nachdenklichen Seite. Unterstrichen wird dieser Eindruck von dem fantastischen und von Aron Krause realisierten Video zum Song. Doch mit „Delfinarium“ legen Jakob Häglsperger, Johannes Rögner und Martin Steer mitnichten ihr „Alterswerk“ ab, auch wenn es an einigen Stellen durchaus reifer klingt – eine Entwicklung, die das Trio bereits vor zwei Jahren mit „Katzengold“ eingeleitet hat. Neben „Wings“ sollte da noch unbedingt „Aufregende Farben“ und „Heute Bist Du Nur Ein Mädchen Das Ich Einmal Gekannt Hab“ erwähnt werden.

Freunde des Exzess kommen mit „Heute Nur Einmal“ und „Gibt Es Uruguay Eigentlich Noch?“ auf ihre Kosten, politisch wird es in „Deutschland 500“, bei dem die Labelbuddys von Egotronic zur Seite stehen, und „Heimatlos“. Selbst wenn man kein Fan der Musik von Audiolith ist, für ihr klares Bekenntnis und Engagement zu Antifaschismus und Antinationalismus, muss man das Label und seine Künstler hoch achten.

„Delfinarium“ ist eine gelungene Mischung aus Rap und Electropunk, mit Texten, die manchmal noch etwas zu sehr nach Kindergeburtstag klingen. Wenn jedoch weiterhin Songs wie „Wings“ zu erwarten sind, wird alles gut. Aber bitte nicht zu erwachsen werden.

Florian Tomaszewski

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