Rezension

Frightened Rabbit

Painting Of A Panic Attack


Highlights: I Wish I Was Sober // An Otherwise Disappointing Life // Blood On The Bridge // Die Like A Rich Boy
Genre: Indierock
Sounds Like: The National // The Twilight Sad // Arab Strap // We Were Promised Jetpacks // R.E.M.

VÖ: 08.04.2016

Oft schon wurde das Lied gesungen: Von der schottischen Band, die, von zerfurchten Landschaften, Whiskey, Einsamkeit und Seemonstern der Heimat gezeichnet, all diese Eindrücke in rustikal-raue Musik verpackt. Seltener jedoch mit Strophe zwei: Schotte zieht der Freundin wegen nach Los Angeles – und findet es dort furchtbar. Zeugnis einer solchen Umsiedlung ist „Death Dream“.

Einsamkeit in einer anonymen Millionenstadt, Reaktion auf soziale Kluften, Heimweh – all das durchzieht „Painting Of A Panic Attack“. Nicht immer ist das inhaltlich so explizit wie in „Still Want To Be Here“ (Fuck these faceless homes and everyone who lives in them... and I would live in a devil's ditch just to be near you), aber atmosphärisch. Nun war Scott Hutchisons Stimme immer schon voller Melancholie und Sehnsucht, die nun auch die Musik der Schotten vielleicht deutlicher durchzieht als je zuvor. Der Opener „Death Dream“ und der reduzierte Abschluss „Die Like A Rich Boy“ rahmen das Album hier nicht nur thematisch.

Produziert wurde „Painting Of A Panic Attack“ von The Nationals Aaron Dessner – eine nicht nur auf dem Papier passende Kombination. Besonders kraftvollere Songs wie „I Wish I Was Sober“ oder „Woke Up Hurting“ (schon immer eine heimliche Stärke von Frightened Rabbit) bekommen hier die Extraportion Schmackes, die sie benötigen, ruhigere Vertreter wie „Little Drum“ oder „Lump Street“ werden dafür mit allerlei elektronischen oder anderen Spielereien angereichert, die zum individuellen Charakter eines jeden Stückes beitragen. Noch auf „The Winter Of Mixed Drinks“ fehlte Frightened Rabbit dies etwas. So fehlen „Painting Of A Panic Attack“ vielleicht einzelne Übersongs wie „Modern Leper“ – in seiner Gesamtheit mag das fünfte Album der Band ihr bestes sein.

Jan Martens

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