Rezension

Ellen Allien

Dust


Highlights: You // Flashy Flashy // Our Utopie
Genre: SynthPop bis Techno
Sounds Like: Sascha Funke // Paul Kalkbrenner // Apparat

VÖ: 21.05.2010

Im Rahmen der Rezension von "Cosmogramma", der neuen Platte des Masterminds Flying Lotus, erwähnte ich vor einiger Zeit an ähnlicher Stelle die Dubstep-Veteranin Mary-Anne Hobbes. Mit Ellen Allien hat sie eine Sache gemeinsam: beide sind (Stil-)Ikonen, Wegbereiter und Stars eines Genres. Mit ihrem Label BPitch Control ebenso wie als Resident-DJ, vor allem aber durch ihr Solo-Debüt Sool hat sich Ellen Allien einen Namen gemacht.

Jetzt ist "Dust" ein ganz anderes Album. Das Eisige, Kalte streift sie ab und widmet sich den sonnendurchfluteten Nachmittagen, die nach einer durchfeierten Nacht in der Bar25 verbracht werden. Warme Bässe, aufhellende Harmonien – "Dust" ist eine Wohlfühlplatte, die ein Problem hat: Ihr fehlt die Stringenz. "You", der beste Track der Platte ist ein Synth-Pop-Song, der sich am Post-Punk oder Krautrock orientiert und dabei unerwartet passend von Alliens Stimme unterstützt wird. "Sun The Hope" ist aus einem ähnlichen Stoff gestrickt. Und so toll das sein mag - nimmt man das ebenfalls großartige "Flashy Flashy", das stark an Hells Deutsch-Elektro-Hommage "Electronic Germany" erinnert, in die Betrachtungen mit ein, wird klar, dass "Dust" ein perfektes Mix-Tape ist. Alliens musikalische Vorlieben, von Synth-Pop bis Techno, finden hier Platz und lassen jeden roten Faden vermissen.

Wir wollen uns nicht beschweren, denn wir jammern jetzt auf hohem Niveau, doch mehrere 12-Inches oder zwei EPs wären die bessere Wahl gewesen. So bleibt zu attestieren, dass Dust eine tolle Compilation ist, jedoch nur ein mittelmäßiges Album. Aber wie gesagt: Jammern auf hohem Niveau.

Andreas Peters

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