Rezension

Dub Pistols

Rum & Coke


Highlights: Back To Daylight // Revitalise // Ganja // Peace Of Mind
Genre: Dub // Hip Hop // Ska
Sounds Like: Asian Dub Foundation // Dreadzone // Freestylers

VÖ: 12.06.2009

Vorsicht: in “Rum & Coke” ist weniger Dub drin, als es der Bandname vermuten lässt - dafür umso mehr Cola mit Rum, der sich wunderbar zu den Hip-Hop-, Elektropop-, Ska- und ja auch Dub-Beats und Bytes trinken lässt. Doch die britischen Dub Pistols erklären auch auf ihrem dritten richtigen Album nicht so recht, wieso sie denn unbedingt eines aufnehmen müssen.

Die beiden Herren aus London kommen aus der Remix-Szene und machten sich dort einen Namen, bevor sie beschlossen, selbst Musik zu veröffentlichen und zu schreiben. Das Ergebnis ist - erstmal ohne Wertung - eine Compilation, deren zusammenhängender Faden zunächst mehr von Cover & Booklet gezogen wird als von der Musik als solcher. Und so hört sich “Rum & Coke” auch an - wie eine der altbekannten Songzusammenstellungen. Nach dem Motto “Eins für mich, eins für dich”, ist die Auswahl der Must-Hear-Songs schnell gewählt. Doch so schnell dies geschieht, so schnell krallen sich Schnellschuss-Hits wie “Back To Daylight”, “Revitalise” oder “Peace Of Mind” in den Gehörgängen fest.

Die guten Stücke auf “Rum & Coke” werden von einer Leichtigkeit getragen, die perfekt in den Sommer passt, wenn er denn mal hierzulande angekommen ist. Es ist schwer zu sagen, ob einzelne Stücke den Herbst überleben. Bis dahin dürfte der Calypso-Dub auf “Ganja” schon verpufft, der Pop von “Back To Daylight” in seiner Kurzweiligkeit pflichtgemäß abgedroschen und der Rap auf “Revitalise” von seiner Einfachheit der Songstruktur erschlagen worden sein. Höchstens “Peace Of Mind” dürfte Chancen haben, den Wechsel der Jahreszeiten in seinem Ska-Mäntelchen zu überstehen. Und wenn nicht, dann kommt im nächsten Jahr die nächste Platte, die irgendwann wieder von der Belanglosigkeit verschluckt wird. It's the circle of life. Ich verweise auf die Remixe und freue mich mit heruntergekurbeltem Autofenster, wenn es weiter geht.

Andreas Peters

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