Rezension

Devendra Banhart

Ma


Highlights: Is this Nice? // Kantori Ongaku // Memorial // My Boyfriend's in the Band
Genre: Weird-Folk // Summer
Sounds Like: Lou Reed // Adanowsky // Erlend Oye

VÖ: 13.09.2019

Der Albumtitel „Ma“ macht sofort klar, dass es für Devendra Banhart auf seinem zehnten Album existenziell wird. Zusammen mit Noah Georgeson, seinem Mitstreiter und Produzenten seit fast 20 Jahren, hat er ein leichtes und eingängiges Werk geschaffen. Leicht und existenziell klingt zwar gegensätzlich, aber dank gutem Arrangement und einem sommerlichen Groove fällt das gar nicht auf. Die melancholischen Texte von „Memorial“ oder „Now All Gone“ swingen genauso lässig daher wie „Love Song“.

Herausragend wird Banhart, wenn er in „My Boyfriend's In The Band“ plötzlich offensiv tanzbar wird. Der Gesang wechselt hier zwischen Englisch und Spanisch, was sehr zu Banharts laszivem Stil passt. Auf Albumlänge hangelt er sich sprachlich noch weiter über Portugiesisch zu Japanisch. Genauso abwechslungsreich sind die dazugehörigen Instrumente, ob einfache Akustikgitarre, aufwendige Streicher, Trompeten und Saxophon, Klavier oder Gebimmel. Jede Klangfarbe wird mit sanftem Pinselstrich auf die musikalische Leinwand gemalt.

Mit „Ma“ lässt uns der Freak-Folk-Guru ganz nahbar und verständlich an seinen Lehren des Lebens teilhaben. Gleich zu Beginn stellt er fest: „Better to understand // Than to be understood // What will soon be all cloud // Tear in your eye.“ Auch die Traurigkeit ist schließlich der Vergänglichkeit unterworfen. Das Verstehen bringt uns aneinander näher. Vielleicht ist es sogar diese Attitüde des Verstehen-wollens, die Banhart so öffnet – da kommt das Verstanden-werden von ganz alleine. Love!

Peter Heidelbach

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Devendra Banhart - Taking a Page

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