Rezension

Cage The Elephant

Melophobia


Highlights: Come A Little Closer // It's Just Forever // Spiderhead
Genre: Indierock
Sounds Like: Arctic Monkeys // The Strokes // Cosmo Jarvis

VÖ: 14.02.2014

Ab mit dir in den Käfig, Dumbo! Dieser ohne ähnliche Gedanken können einem durch den Kopf gehen, wenn man den Namen der Band aus Kentucky das erste Mal wahrnimmt. Dazu hätte es vorher bereits Chancen gegeben, schließlich war „Thank You, Happy Birthday“ mit Platz zwei in den US-Charts und Platz 26 in den UK-Charts schon sehr erfolgreich. Die Gründungsmitglieder der Band sind die Brüder Matt (Gesang) und Brad Schultz (Gitarre) und deren Schulfreund und Drummer Jared Champion, dazu gesellten sich bald Daniel Tichenor (Bass, Gesang) und der Gitarrist Lincoln Parish. Für die Aufnahme ihres im Handumdrehen entstandenen Debütalbums „Cage The Elephant“ zog es die Jungs nach London und sie klingen, als wären sie schon immer da gewesen.

"Melophobia" bietet ein wahres Sammelsurium an musikalischen Referenzen und macht dennoch seinem Namen alle Ehre, denn einfache Melodien meiden Cage The Elephant wie die Pest. Nach den ersten beiden Songs könnte man die Schultzbrüder und Kollegen für Geschwister der Arctic Monkeys halten, auch wenn sie deren große Massenkompatibilität nicht erreichen. „Spiderhead“ und „Come A Little Closer“ schaffen den Spagat zwischen Eingängigkeit und künstlerischem Anspruch und sind zwei energiegeladene, eingängige und moderne Rocksongs mit tollen Gitarren und reichlich Hitpotential. „Come A Little Closer“ bietet dazu noch einen wundervollen Spannungsbogen. Nach dem entspannten, schönen Filler „Telescope“ wird es mit Unterstützung von Alison Mosshart in „It's Just Forever“ wunderbar psychedelisch wuchtig und muss den Vergleich mit The Dead Weather keineswegs scheuen. Das sonstige Songmaterial bis zu dem verträumten Abschlusstrack „Cigarette Daydream“ ist wundervoll verspielt und variantenreich, mal ruhig, mal leise, mal explosiv und mal harmonisch, kann aber nicht mit dem hohen Niveau der drei genannten Songs mithalten. Dabei klingt die Band mal ein kleines bisschen nach den Beatles, Devendra Banhart, den Pixies oder The Strokes.

Trotz all der Referenzen haben Cage The Elephant einen eigenständigen, modernen Sound. Dass nicht jeder der Songs dazu geeignet ist, Stadien zu füllen, ist kein Grund zur Trauer. Freuen wir uns stattdessen über einen neuen starken Vertreter im Indierocksegment, denn davon können wir nie genug haben.

Marcel Eike

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