Rezension

Cage The Elephant

Thank You, Happy Birthday


Highlights: Flow + Hidden Track Shiver // Shake Me Down // Always Something
Genre: Indie-Rock // Brit-Pop // Emo-Punk // und auch eine Folk-Überraschung
Sounds Like: Hard-Fi // Arctic Monkeys // Pixies // Neon Trees // New Politics

VÖ: 11.03.2011

Aus dem neuen Cage-The-Elephant-Album „Thank You, Happy Birthday“ hätte man glatt mehrere Alben machen können. Nicht wegen den zahlreichen Songs, mit zwölf Nummern liegen sie da ziemlich im Durchschnitt, nein, wegen der Vielfalt der Musikstile, die sie vermischen. Die aufeinander folgenden Lieder könnten häufig kaum unterschiedlicher sein. Im einen Moment kracht es, im anderen Moment wird sich entspannt zurück gelehnt. Abwechslungsreich hin oder her, auf „Thank You, Happy Birthday“ nervt dieser ständige Wechsel ziemlich schnell. Denn man kann sich auf nichts so richtig einlassen. “Ach, das ist ja schöner Indie-Folk!“, denkt man sich beim ersten Song. „Und was ist das jetzt für ein hingerotzter Emo-Punk?“ stellt man plötzlich beim Nachfolger fest. Wenn gerade noch gegrölt, gekreischt und die Metal-Gitarre angeschlagen wird und man zwei Sekunden später erleichtert über den liebenswerten Folk à la Band Of Horses ist, dann ist es umso anstrengender, wenn im Anschluss auf einmal Teenie-Punk im Sinne von Sum 41 oder einer schlechten Version der Test Icicles aufgetischt wird.

„Flow“ und der Hidden Track „Shiver“ sind somit auch die absoluten Highlights des Albums. Statt zu grölen und zu kreischen singen die Jungs in angenehmer Stimmlage, als ob eine andere Band sich eingeschlichen hätte. Auch „Shake Me Down“ überzeugt mit seinem Brit-Pop-Charme. Außerdem ist das dazugehörige Video, wenn auch traurig, doch sehr gelungen. Es zeigt den Übergang eines Mannes vom Leben in den Tod, mit allen schönen Bildern, an die er sich erinnert.

„Aberdeen“, ein Song mit dem Namen der Heimatstadt Kurt Cobains (die Jungs sind große Fans) ist nach einigem Anhören auch recht eingängig und ganz nett. Die übrigen Songs gehen aber häufig über eine gewisse Schmerzgrenze hinaus. „Indi Kidz“ wäre da so ein Beispiel. Wie sich vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Abrechnung mit „coolen Indi Kidz“, die sich die Haare zurecht machen und sich gegenseitig den Sound kopieren. Da sollten Cage The Elephant aber mal besser nicht zu groß die Klappe aufmachen. Im Song klingen sie wie eine Mischung aus den Arctic Monkeys, den Strokes, mit ein bisschen mehr Drama und Gekreische, und einer Prise von Good Charlotte. Da haben die Jungs also einige ihrer Mitstreiter in den Sound gemengt. In den USA landete das Album auf Anhieb auf Platz zwei der Charts. Im Gegensatz zu ihrem Heimatland sind Cage The Elephant in Deutschland aber eher unbekannt. Darum wird das Album hier zu Lande wahrscheinlich wegen der großen und besseren Konkurrenz untergehen.

Marlena Julia Dorniak

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Video zu "Shake Me Down":

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