Rezension

Boys Noize

Out Of The Black


Highlights: What You Want // Rocky 2 // XTC
Genre: Techno
Sounds Like: Digitalism // Justice // The Chemical Brothers // Daft Punk

VÖ: 05.10.2012

„This is what you want / this is what you get / track one”. Selten brachten es die Lyrics eines Songs so sehr auf den Punkt – wir bekommen, was wir eben hören wollen. „What You Want“ heißt dann auch der Titel dazu, der Einstieg in das dritte Album Alexander Ridhas, bekannter unter dem Pseudonym Boys Noize. „Out Of The Black“ heißt das Werk und bietet eben genau das, was der Hörer erwartet – Techno im Jahre 2012. Kein Vergleich zu dem, was allgemein verächtlich über dieses Genre bekannt ist, „Out Of The Black“ hat mit Scooter und Konsorten nichts gemein. Der Grundsound von Boys Noize ist ein völlig anderer, er befreit den Techno von seiner Stumpfheit.

Bei „Out Of The Black“ überwiegen die kalten, dunklen Beats, überdrehte, hochtönige Synthiebreitseiten sucht man vergeblich (wenn man danach suchen sollte). Entfernt verwandt erkennt man Anleihen bei den Chemical Brothers: „XTC“ kann der überdrehte kleine Bruder von „Do It Again“ sein, ebenso bemerkt man Ähnlichkeiten mit dem Sound von Justice: Deren letztes Album nahm sich den 70er-Rock zum Vorbild und auch Boys Noize streut in Stücken wie „Missile“, „Touch It“ oder „Rocky 2“ die eine oder andere nach einem Gitarrenriff klingende Melodie ein. Variantenreich zeigt sich „Circus Full Of Clowns“, ein bitterbeklemmender HipHop-Track, dessen weiblicher Rapgesang eine kalte Brutalität ausstrahlt. Im Gegensatz dazu steht „Conchord“, das den Soundregler solange in fiepige Hochtöne dreht, bis auch der letzte Zuhörer ein Pfeifen im Ohr hat.

Man merkt im weiteren Verlauf: Boys Noize versteht es wie kaum ein anderer Vertreter des Genres, aktuelle Strömungen von Brostep Marke Skrillex („Stop“) mit etablierten Sounds und Künstlern (Daft Punk, eigentlich überall) zu verknüpfen – so bekommt sogar Snoop Dogg einen Gastauftritt. „Out Of The Black“ ist dabei eigentlich genau das Gegenteil dessen, was der Titel verspricht, eigentlich müsste er aufgrund des düsteren Sounds „Into the Black“ lauten.

Klaus Porst

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