Rezension

Birds In Row

Personal War


Highlights: Torches // Weary // Marathon
Genre: (Post-) Hardcore
Sounds Like: Defeater // Pianos Become The Teeth // Converge

VÖ: 30.10.2015

Bands wie Birds In Row kann man wunderbar in eine Schublade stecken. Einmal mit dem Etikett „(Post-) Hardcore“ versehen, ist zu der Musik der Franzosen eigentlich alles gesagt. Und doch sei angemerkt: Auf dem Mini-Album „Personal War“ haben die drei wütenden Zeitgenossen endlich ein zu ihrer Musik passendes Format gefunden – Fans der Schublade dürfen applaudieren.

Bemüht man sich nun doch einmal um Worte der Beschreibung, so zeichnen sich Birds In Row vor allem durch eine besondere Dichte und Intensität in ihren Songs aus. „Personal War“ fühlt sich in der Konsequenz an wie ein Sprint mit heiserer Stimme und blutigen Fingern. „Weary“, ein wuchtiges Kondensat von 1:43 Minuten, verglimmt schneller als ein Streichholz und lässt doch keinen Zweifel daran, dass hier nicht alles gesagt wäre (In vielen Songs auf „Personal War“ geht es ja um die Liebe, doch der Grund des Unmuts, der Birds In Row zu ihren musikalischen Ausbrüchen verleitet, tut eigentlich nichts zur Sache). Solange ihr Drummer seine beiden Mitstreiter in polternd-stolpernden Rhythmen vor sich hertreibt, solange sich Songs wie „Torches“ oder „Marathon“ vor Energie zu überschlagen drohen, machen Birds In Row alles richtig.

Und trotzdem forderte ihr intensiver Stil bislang auf Albumlänge seinen Tribut. Trotz hervorragender Einzelteile ging dem Gesamtwerk „You, Me And The Violence“ aus dem Jahr 2012 auf Dauer die Puste aus. „Personal War“ macht vor diesem Hintergrund vergleichsweise kurzen Prozess und somit einiges besser. Post-rockige Umwege werden vermieden und somit Energie noch stärker gebündelt. Birds In Row liefern damit eine kurzweilige und unterhaltsame Genre-Platte ab.

Jonatan Biskamp

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