Rezension

Beatsteaks

Yours


Highlights: Hate To Love // L Auf Der Stirn // I Do
Genre: Rock // Punk // Pop
Sounds Like: The Jam // Peter Fox // Beastie Boys

VÖ: 01.09.2017

Die Beatsteaks haben mit „Yours“ eine bunte Tüte gepackt, in der für jeden etwas dabei ist. Mag erstmal nach einer sicheren Nummer und Ausverkauf klingen, ist aber in diesem Fall dem ausuferndem musikalischem Output der Berliner geschuldet. Eine Plattenlänge hätte hier schlicht nicht gereicht und so musste auf das eher unpopuläre Format des Doppelalbums gewechselt werden. Aber statt einem roten Faden zu folgen, haben die fünf Berliner verschiedene Produzenten und Gäste eingeladen, gemacht, wonach ihnen der Sinn steht und ein 21 Songs umfassendes Mixtape aufgenommen.

Und das galoppiert einmal durch das bisherige Schaffen der Beatsteaks. In „Break Down“ und „Sucker Punch“ tackert die Band wie zu frühen Tagen den Punk in den Gehörgang. Dann sind da diese Feelgood-Songs wie „Filthy Crime“, das basslastige „I Do“ oder das von Jamie T. unterstützte „Hate To Love“, welche einen den Sommer noch mehr vermissen lassen. Auch die im ersten Moment vielleicht unpassend wirkende Kollaboration „L Auf Der Stirn“ mit Deichkind funktioniert erfrischend gut. Und auch Chefarzt Farin Urlaub schaut nach dem Rechten und steuert in „Abbadu“ einige Zeilen bei. Wermutstropfen sind vielleicht Songs wie das etwas unentschlossen dahinplätschernde „Policoro“ oder das einfach gestrickte „Attack & Decay“. Hier würden böse Zungen von Füllmaterial sprechen.

Für eine Rockband trauen sich die Beatsteaks auf „Yours“ weit aus ihrer Komfortzone und generieren dabei einen Output, der in seiner Vielfalt und Qualität ein bemerkenswert hohes Niveau hat und sich dabei keine unangenehmen Ausreißer leistet. Das können nicht viele. Die Beatsteaks aus Berlin können.

Sönke Holsten

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