Ach ja der Lenny. Wo fangen wir denn an? Mhm. Das er inzwischen so aussieht wie Andre 3000 und versucht wie James Brown zu tanzen wisst ihr schon? Okay, reden wir halt über die Musik. Das hat in den letzten Jahren gar kein Spaß gemacht. Lenny war unrockbar und ein belangloses Mainstreamalbum, das schlechte Frauen heute noch neben Tina Turner und Eros Ramazotti im CD-Wechsler haben. Man wollte den Rocker schon begraben, der Anfang der 90'er noch als der Jimi Hendrix der Generation-N bezeichnet wurde. Die Wiedergeburt dann vor ein paar Wochen auf MTV. Lenny's neues Video flimmert erstmals über den Bildschirm. Er veranstaltet einen großen Rockstarzirkus mit Groupies, Alkohol und Fotografen. Dazu eine Hookline die einem nicht mehr aus dem Kopf wollte. Zwar nichts weltbewegendes, aber denoch schmissig und besser als alles was man in den letzten Jahren so von ihm gehört hatte...

Das Album beginnt wie Madonna's Music mit groovenden PC-Vibes und wackelt so vor sich hin. Was muss man nun tun? Lauter drehen? Mhm. Hilft irgendwie auch nicht. Die Nummer dudelt so vor sich hin, Lenny spielt ein kurzes und ödes Solo auf seiner tollen v-förmigen E-Gitarre und dann sind wir auch schon drin im Album. Das man dann am Ende nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut finden kann. Die Ansätze stimmen ja. Mal eine Ballade, dann wieder ein Fetzer. Mal gitarren-, mal klavierlastig. Mal Saxofon-, mal E-Gitarren-Soli. Aber irgendwie kriegt Lenny nicht die Kurve um den Hörer in seinen Bann zu ziehen und ihn mitzureissen. Und so hat er am Ende ein großes Problem: Man wird immer wieder zu Where Are We Runnin skippen, weil dies der einzigste Song ist, der einen so richtig packt! Und somit notieren wir einen weiteren Singlehit für Kravitz, aber ein durchgehend gutes Album hat er wieder mal nicht abgeliefert.

Carsten Roth

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