Rezension

Thrice

Major/Minor


Highlights: Promises // Listen Through Me // Blinded
Genre: Alternative Rock
Sounds Like: Audioslave // Filter // Soundgarden // Stabbing Westward // Beatsteaks // Dredg // Sparta // Thursday

VÖ: 23.09.2011

Thrice zum siebenten. „Major/Minor heißt das neue Werk der Amerikaner, die nie so wirklich in ein Genre einordbar waren. Komplexer Progressive Rock, ja klar, vor allem die Konzeptalben um die vier Elemente Feuer/Wasser/Wind und Erde oder das hardcorelastige „Vheissu“: Sehr gegensätzlich ging die Band Album um Album vor. Nun also „Major/Minor“. Und wieder muss die Einordnung des Quartetts um einen weiteren Begriff ergänzt werden und der lautet simpel: Alternative Rock.

Was zunächst nach radiotauglicher Eingängigkeit klingt, erweist sich bei näherem Hinsehen und auf Thrice angewandt als – radiotaugliche Eingängigkeit. Das allerdings im besten Sinne. „Major/Minor“ ist ein Album des Stiles, mit dem Mitte/Ende der 90er Jahre Bands wie Soundgarden, Audioslave oder im Entferntesten auch Pearl Jam Stadien füllten. „Major/Minor“ besteht aus der „klassischen“ Rockkombination: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang. Strophe – Refrain – Strophe – klare, wiedererkennbare Strukturen, allerdings in keiner Sekunde belanglos oder zu sehr glattgebügelt. Stimmlich bewegt sich der cleane Gesang Dustin Kensrues irgendwo zwischen Chris Cornell, als es noch keine Beleidigung war, diesen Namen als Vergleich zu benutzen, und dem ebenfalls leicht kratzigen Sänger der Beatsteaks.

„Major/Minor“ ist nicht anbiedernd, sondern eine einfache, ziemlich gut gemachte Rockplatte, auf der Thrice beweisen, dass es auch für Progressive Bands möglich sein kann, Musik für eine sehr breite Anspruchsgruppe zu machen, ohne dabei komplett lächerlich zu werden, wie zum Beispiel Dredg.

Keine Totalausfälle, homogene Strukturen, die Band vermittelt den Eindruck, dass sie sich nicht aufdrängt, nicht den Erfolg erzwingen muss, sondern aufgrund einer ehrlichen Arbeit haben kann und auch haben sollte.

Klaus Porst

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