Rezension

The Wilderness Of Manitoba

Orono Park EP


Highlights: Orono Park // November
Genre: Folk
Sounds Like: Fleet Foxes // The Low Anthem // The Mountains And The Trees // The Head And The Heart // Fox And The Bird

VÖ: 26.09.2011

Sicherlich erfüllen The Wilderness Of Manitoba so manches Klischee, das bei Folkbands vorzuherrschen scheint. Schon der Bandname drückt die Naturverbundenheit der aus Toronto stammenden Musiker deutlich aus, die zudem auch noch in bester Hippie-Tradition alle unter dem selben Dach wohnen. Wer dennoch bereit ist, dieser Band ein Ohr zu schenken, wird das wohl kaum bereuen, denn ihre Musik ist so ambitioniert und dennoch so einfach und zugänglich, dass es schade ist, dass es sich bei der in diesen Tagen digital erschienenen „Orono Park EP“ um die erste bei uns erhältliche Veröffentlichung der Band handelt. Was für eine Großtat The Wilderness Of Manitoba letztes Jahr mit ihrem Debütalbum „When You Left The Fire“ vollbracht haben, haben wohl nur die wenigsten mitbekommen. Und von den Songperlen, die sich auf der vor zwei Jahren erschienenen „Hymns Of Love And Spirit EP“ verbergen, weiß wohl auch nur ein kleiner Kreis.

Neues zu bieten haben The Wilderness Of Manitoba auf der Orono Park EP nicht. Zwei Songs vom Album und zwei Songs von ihrer ersten EP gibt es hier zu hören – und diese sind über jeden Zweifel erhaben. Die Atmosphäre, die entsteht, wenn im Titeltrack die Gitarren- und Banjopickings von den schwer fassbaren Klängen einer Klangschale umgeben werden, bevor der vierstimmige Chorgesang die Führung übernimmt – darüber braucht man keine Worte zu verlieren, das kann man nicht besser machen. Von Strophe zu Strophe verändert sich immer wieder der Charakter und man kann nur staunen über all die Facetten, die dieser Song zu bieten hat. Die Erhabenheit des schlichter ausgestalteten „November“, das vor allem vom Gesang der Band lebt, steht dem in nichts nach. Das ältere „Dreamcatchers“ kommt im Vergleich dazu schon sehr viel ungestümer daher und ist mehr Klanggebilde als ein konventioneller Song, wohingegen das die EP abschließende „Crow's Feet“ am ehesten einem konventionellen Folksong entspricht.

Auch wenn die Orono Park EP von The Wilderness Of Manitoba nicht mehr ist als ein musikalischer Appetithappen, so erfüllt sie diesen Zweck doch hervorragend. Wobei die Band auch vier beliebige andere Songs aus ihrem Fundus hätte zusammenwerfen können – einen schlechten Song haben die Kanadier nämlich bisher noch nicht geschrieben. Wer die Musik von The Wilderness Of Manitoba aber besser kennenlernen will, muss sich ihr Debütalbum besorgen, mehr als einen kleinen Einblick kann diese EP nicht bieten.

Kilian Braungart

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