Rezension

The Elwins

Play For Keeps


Highlights: So Down Low // You Have Me // Sexual Intellectual
Genre: Indiepop
Sounds Like: The Strokes // The Wombats // The Rifles // Vampire Weekend

VÖ: 20.03.2015

Nachdem The Elwins schon mit ihrem ersten Album „And I Thank You“ ordentlich durchstarteten und nicht nur von Kritikern, sondern vor allem auch dem Konzertpublikum dies- und jenseits des großen Teichs gefeiert wurden, sind sie nun mit ihrem Zweitling „Play For Keeps“ zurück. Die Spielfreude und Leichtigkeit, die The Elwins seit jeher auszeichnen, sind ihnen glüchlicherweise nicht abhanden gekommen. „Play For Keeps“ kommt gerade rechtzeitig um den Frühling einzuleiten – und der weist ja schon auf den Sommer hin.

Auf knapp 40 Minuten präsentiert das Viergestirn aus Ontario wunderbar klassischen Indie-Pop – ganz ohne Eskapaden und so schön schlicht, wie man es von einer Vier-Mann-Indie-Band eigentlich nicht anders erwartet. Die zwölf Songs des Albums halten das Tempo hoch, laden geradezu zum Herumzappeln ein. Indie-Ballermann galore! Der Retro-Touch des Vorgängers ist dabei auf „Play For Keeps“ etwas weniger präsent, die Gitarren klingen etwas weniger twangy und die Gesamtstruktur der Songs ist etwas klarer. Es fällt schwer, einzelne Titel exemplarisch herauszuheben, es gibt keinen wirklichen Durchhänger, auch wenn man nicht unbedingt behaupten kann, jeder Song wäre ein Hit. „You Have Me“ bildet mit seinem Ohrwurm-Refrain noch am ehesten die Brücke zu „And I Thank You“. „So Down Low“ ist mit seinem doch eher simplen Text geradezu prädestiniert für ein Lyric-Video, zählt dank seiner immensen Griffigkeit jedoch derzeit vollkommen zurecht zu den Krachern in der Indie-Disko. Mit „Sexual Intellectual“ zeigen The Elwins dann aber, dass sie es auch etwas futuristischer können. Immer noch hochgradig catchy pendelt dieser Song irgendwo zwischen Kopfstimme und treibendem Upbeat: „There's something about you, that's drawing me to you“.

Die Elwins legen mit „Play For Keeps“ ein Album vor, das originell ist, ohne auch nur in irgendeiner Weise innovativ zu sein. Diese Schlichtheit ist jedoch keineswegs banal und so wird diese Platte sicher ihre Freunde und Gelegenheiten finden. Zum Beispiel auf der Picknick-Decke im Park oder auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen in der überhitzten Großstadt.

Christoph Herzog

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Lyric-Video zu "So Down Low"

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