Rezension
The Barr Brothers
Sleeping Operator
Highlights: Love Ain't Enough // Come In The Water // The Bear At The Window
Genre: Folk // Blues
Sounds Like: Wilco // The Band // Ben Harper & The Innocent Criminals
VÖ: 10.10.2014
Kanadische Folkbands gibt es fast so viele, wie Sand am Meer. Für die kanadische Musikszene spricht, dass sie dennoch immer wieder positiv zu überraschen weiß. Die neueste Entdeckung kommt aus Montreal, der Kern der Band besteht aus zwei Brüdern mit dem Nachnamen Barr. Die Band heißt The Barr Brothers. Nach selbstbetiteltem Debüt im Jahre 2011 haben die Herren sich viel Zeit gelassen, nun erscheint der Nachfolger „Sleeping Operator“. Und siehe da – die ruhige Arbeit an der Platte hat sich gelohnt.
In der Nische der kanadischen Folkmusiker gab es schon länger keine Platte mehr, die als solche am Stück so zu begeistern wusste wie „Sleeping Operator“. Die Klänge der Barr Brothers sind weit und offen, bieten viel Platz für ausladende Schlagzeugklänge. Ungefähr so, als würde eine Folk-Größe wie The Band gemeinsam mit Ben Harper und seinen Innocent Criminals musizieren; mal erinnert die Musik mehr an den einen Pol dieses Spektrums, mal mehr an den anderen. Mittendrin erinnert sie am ehesten an Wilco, jedoch an eine extrovertiertere Version der Band um Jeff Tweedy.
Im großen Klangraum, dessen die Band sich bedient, nutzt sie Instrumente wie Marimbas, Dulcimer und Vibraphone oder diverse Gastmusiker, die von Kontrabass bis Hörnern alles, was schön klingt, einspielen. Bei all dem Krempel, der da so zusammenkommt, ist zum Glück das Songwriting sehr gut und hält all die Inspirationen zu einer schlüssigen Platte ohne herausstechende Highlights zusammen. Eine Platte, die für den beginnenden Herbst nicht besser getimed erscheinen könnte.
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