Verhielt sich die 2005er „Road To Rouen“ verträumt liegend und fast wie erwachsen gewordener (aber dennoch herrlich schöner) Pop, so sind Gaz Coombes (Gesang & Gitarre) und seine Spielkameraden (Mick Quinn // Bass & Gesang, Danny Goffey // Drums & Gesang und Rob Coombes // Keyboard) endlich wieder ungestüm aufgesprungen und jagen in die Welt, in der es für selbstbewusste, lebenshungrige und entspannte Jungs noch so unendlich viel zu erleben gibt.

Sie fahren sie wieder auf, die Monster von Songs, die die Gitarren vorschieben, um Platz zu schaffen, in und mit denen sich Gaz schließlich in aller Dreistigkeit nach vorne drängt und stimmlich und auch stimmungstechnisch die Führung übernimmt, bis sich sein Organ bei hohem Tempo im Wettrennen mit den hinterher jagenden Kollegen zu überschlagen scheint. Oder ist es das Gefühl, dass mitunter damit zu rechnen ist, dass ein Song im nächsten Moment bersten wird, weil etwas ganz Großes aufgebaut wird und einfach explodieren muss, bei dem Zündstoff, der jederzeit zu entzünden droht?

Das ist verrockter Pop, verpopter Rock, das rollt, es kickt und bringt nach vorn und zugleich Grüße vieler Bekannte mit, auch wenn es nur angedeutete Zitate sind. Zumindest handelt es sich bei den Letzteren um jene, die tatsächlich relevant sind und mit Nachdruck verdeutlichen, wo die Wurzeln dieser Band, die längst – und nicht erst mit diesem sechsten Album - die Kategorisierung „üblicher“ Britpop überwunden hat, gründen (in diesem Fall grüßen The Rolling Stones, The Beatles, The Who und herzlichst auch David Bowie).

Songs wie „The Return Of...“ sind so unglaublich Sommer, unendlich grüne Wiese, blauer Himmel, Sonnenschein (und breit sein...). Ja, der Soundtrack für den Sommer 2008 ist da! So gehört sich das aber auch: Sobald eine Platte von Supergrass im Player liegt, soll die Luft brennen! Und die ist berstend angefüllt mit positiver Energie, überquellender Lebensfreude, Sonnenschein und kitzelndem Gras unter nackten Fußsohlen.

Silke Sprenger

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