Rezension

SubRosa
For This We Fought The Battle Of Ages
Highlights: Despair Is A Siren // Killing Rapture
Genre: Postmetal // Sludge // Doom
Sounds Like: Godspeed You! Black Emperor // Neurosis // Cult Of Luna
VÖ: 26.08.2016

Immer noch nehmen Frauen im Bereich härterer Musik eine gewisse Sonderstellung ein - einfach deshalb, weil sie dort nicht besonders zahlreich vertreten sind. Woran das liegt, soll hier nicht zur Debatte stehen, sondern vielmehr der Fokus darauf gerichtet sein, was es mit SubRosa auf sich hat. Diese vor zehn Jahren gegründete Band hat neben dem Umstand, dass drei der fünf Bandmitglieder hier weiblich sind, noch so einige andere Besonderheiten parat. Schöne Jugendstilplattencover zum einen, einen bemerkenswerten Sound zum anderen. Im Sludge/Doom angesiedelt, setzen sie nicht nur auf tiefe Bässe, bollerndes Schlagzeug und Gitarrenparts, sondern auch auf Violinen. Als träfen sich Neurosis und Godspeed You! Black Emperor zu einem gemeinsamen Album und lüden sich mehrere Sängerinnen ein.
Zehn Jahre ist die Band wie beschrieben nun schon aktiv, Neuentdecker seien an dieser Stelle noch auf den Vorgänger „More Constant Than The Gods“ verwiesen, dessen Opener „The Usher“ ein wahnsinniger, kaum topbarer Hit ist. Sechs Neuaufnahmen enthält nun „For This We Fought The Battle Of Ages“ und schafft es damit auf über eine Stunde Spielzeit. So hoch, wie sie die Messlatte selbst gehängt haben, ist es natürlich nicht einfach, dort noch einen draufzusetzen. Zunächst ruhig lassen es SubRosa in „Despair Is A Siren“ angehen. Eine ganze Weile lang passiert einfach nichts, ehe aus dem Off einige Gitarrenklänge erscheinen. Zwei Minuten später befindet man sich inmitten eines typischen Lärmausbruches – viele weitere werden folgen. Beachtlich dabei das Zusammenspiel der Violinen mit den heftigen Lärmwänden. Gerade deren hohe Töne hörbar in solchen Krawallorgien zu positionieren, erfordert einiges an Können. Dazu noch cleanen, weiblichen Gesang, der durchaus auch mit Säuseleien kokettiert, übertreibt es schon fast an Alleinstellungsmerkmalen.
SubRosa gehören so zu den wenigen Bands, die einen wirklichen Wiedererkennungswert in ihrem Sound haben. Spannend sind die genretypischen Laut-Leise-Schemata inszeniert, auch an groovenden Stellen mangelt es nicht. Allein der Ausbruch im Mittelteil von „Killing Rapture“ sucht seinesgleichen. Neu mag im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen der Band nur die Konsequenz sein, mit der sich das Quintett auf den Lärmspitzen bewegt, ansonsten setzt sie da an, wo „More Constant Than The Gods“ endete. Nicht neu ist, dass sie einen weiteren Meilenstein des Genres setzen können.
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