Rezension

Spurv Lærke

On The Bridge Of The Big Otter


Highlights: Rainbow Colored Shoes // Doctor´s Tale // Portrait // Tokio Lights
Genre: Indie-Synthie-Pop
Sounds Like: Metric // Charlotte Hatherley // Shout Out Louds // Cocosuma

VÖ: 06.11.2009

Metric haben zwar vor kurzem erst ein neues Album veröffentlicht, wer sich daran aber schon satt gehört haben sollte oder einfach nur noch mehr Songs hören möchte, die in die gleiche Richtung gehen, dem kann mit dem Debüt der Band Spurv Lærke geholfen werden. Nicht wenige Male erinnern nämlich die Melodien und stellenweise vor allem der Gesang von Kristina Kristoffersen an Emily Haines und ihre Jungs. Auch das Konzept stimmt überein: Genau wie Emily Haines agiert auch Kristina Kristoffersen als Front-Frau mit drei Männern im Hintergrund.

Aber solche Band-Konstellations-Ähnlichkeiten könnte man jetzt noch bei hundert weiteren Truppen finden, und eigentlich kann man Spurv Lærke dann doch nicht so recht vergleichen, denn sie sind, wie sie sich selbst bezeichnen, ein „dänisch-US-amerikanisch-deutsch-russisches Konglomerat“. Das soll erstmal jemand nachmachen. Durch eben dieses Nationalitäten-Gemisch kommt es dann auch zu der Schwierigkeit, wie denn nun der Band-Name ausgesprochen werden soll… diese und weitere Fragen sind aber nicht all zu einfach zu beantworten, denn der Band-Presse-Text geht nicht gerade großzügig mit Informationen um. Lieber präsentiert er sich als poetische, telegrammartige Niederschrift über die Fahrt auf einer dunklen Landstraße, inmitten im dänischen Nirgendwo. Die Straße schlängelt sich am Rande eines großen, dunklen Fjordes entlang, der in der nebeligen Nacht aussieht wie ein riesiger, schlummernder Otter. Nach eben diesem wurde dann auch gleich das Album benannt.

Nebel, Dunkelheit, Dänemark, Russland: Die Zusammensetzung klingt eher nach einer düsteren, melancholischen Folk-Platte. Aber auf „On The Brink Of The Big Otter“ zeigen sich Spurv Lærke im schönsten Indie-Pop-Gewand. Die „klassischen“ Band-Instrumente (Gitarre, Drums, Bass) wurden mit Gastmusikern an Cello, Synthies, Triangel und Glockenspiel ausgeschmückt. Heraus gekommen sind Songs wie „Portrait“, der eindeutiges Tanz-Flächen-Hit-Potential zeigt, vor allem wenn elektronische Klänge à la !!! (Chk Chk Chk) aus den Boxen schallen, oder auch „Tokyo Lights“, der mit asiatischem Gitarren-Spiel glänzt. Quietschende Synthesizer mit eingängigen Gitarrenmelodien, die durch ein paar Glöckchenklänge perfektioniert wurden und zu denen Kristina Kristoffersen mit ihrer schönen und zerbrechlichen Stimme: „I walk in rainbow colored shoes“ singt, all das sind die Highlights dieses Albums. Aber wenn man die hört, dann kann man eben doch nicht anders als an Metric denken.

Marlena Julia Dorniak

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