Rezension

Spectrals

Bad Penny


Highlights: Get A Grip // Confetti // Luck Is there To Be Pushed
Genre: Indie-Pop // Surf-Pop // Soul // Lo-Fi
Sounds Like: Real Estate // Dum Dum Girls // Male Bonding // Girls // Alex Turner

VÖ: 21.10.2011

So geschmacklos das Cover zu seinem Debütalbum „Bad Penny“ auch sein mag, irgendetwas hat dieser 21 Jahre alte Brite Louis Jones, der unter dem Namen „Spectrals“ musiziert, an sich, das seine Musik interessanter macht, als sie zunächst zu sein scheint. Denn Jones ist bei weitem nicht der Erste, der mit einer Mischung aus Lo-fi-Indiepop, Soul und Surf-Pop zu überzeugen versucht.

Durchgang um Durchgang versucht man Spectrals auf die Spur zu kommen, zu verstehen, warum seine Songs nicht überflüssig klingen, obwohl man eigentlich damit rechnen würde, warum diese Songs trotz ihrer Einfachheit nicht banal sind und warum auf diesem Album Songs wie „There Is Luck To Be Pushed“ trotz ihrer altmodischen und etwas schwülstigen Art so lässig klingen, wie sie es nunmal tun. Vielleicht liegt es an der britischen Note, die Jones' Gesang mit sich bringt, dass man seine Musik nicht mit seinen unzähligen amerikanischen Genrekollegen in den selben Topf wirft. Ob es Zufall oder kalkuliert ist, dass „Bad Penny“ gerade jetzt auf den Markt kommt, fragt man sich allerdings schon. Freilich tummelt sich Louis Jones schon einige Zeit in der Szene und machte zunächst durch diverse Demos und EPs auf sich aufmerksam, dass aber sein Album gerade jetzt erscheint, bevor der ganze Indie-Surf-Pop-Spuk wieder vorbei ist, ist nicht gerade ungünstig für ihn.

„Bad Penny“ ist nicht unbedingt ein überhasteter Schnellschuss, komplett ausgereift ist es aber auch nicht. Wenn man einen Opener wie „Get A Grip“ vorlegt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man über das Album hinweg eine Erwartungshaltung zu erfüllen hat, der man nur schwer gerecht werden kann. Vielleicht ist es auch Teil des Gesamtkonzepts, dass die Songs manchmal etwas lieblos runtergeschrammelt werden und bei all der Coolness, die man Spectrals kaum abstreiten kann, doch ein wenig die Stringenz fehlt, die sein Debüt zu mehr als nur einem guten Album machen würde.

Kilian Braungart

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