Bei Shopping geht es vor allem um eins: ums Tanzen! Schmissige Gitarren, abgehackter Bass, unaufgeregter, aufregender Gesang – das sind die Zutaten, aus denen ihr gelungenes zweites Album „Why Choose“ gemacht ist. Sie lassen den alten Punk wieder auferleben, liebäugeln mit Delta 5, Gang Of Four oder auch The Slits und sehen dabei aus wie The Thermals.

Shopping, das sind Andrew Milk an den Drums, Billy Easter am Bass und Rachel Aggs an der Gitarre. Der Gesang kommt von allen drei Mitgliedern im Wechsel, wird meist eher gesprochen als gesungen, oft auch im Dialog gegeneinander und miteinander. Die Songs sind kurz und mitreißend, nach guter alter Punk-Manier. Gleichzeitig versprühen sie aber jede Menge Pop-Attitüde, die sie wiederum zugänglich und leicht wirken lassen.

Die Songs entstehen bei der Band meist schnell und spontan, nach eigener Aussage sind die besten Songs innerhalb kürzester Zeit entstanden. Wenn doch nochmal daran rum gewerkelt werden muss, ist das oft ein schlechtes Zeichen. Der Song „Straight Lines“ ist zum Beispiel dadurch entstanden, dass während eines Jams Milk den dominanten Part bei den Vocals übernommen hat. Der Song erinnerte ihn an einen anderen Shopping-Song, nämlich „For Your Money“, der auf dem ersten Album „Consumer Complaints“ zu finden ist. So kam es, dass er die Gedanken wieder aufgriff und dass der neue Song sozusagen eine Antwort auf den ersten geworden ist.

So spielerisch wie der Entstehungsprozess klingt, klingen auch die Songs. Sie leben von ihrer Einfachheit, von ihrer Schnelligkeit, von überraschenden Parts, aber auch von der Wiederholung. Der letzte Track auf „Why Choose“ ist so gut wie instrumental, die einzigen Vocals stecken bereits im Titel „12345“. Das macht ihn amüsant, simpel und eingängig – wie auch die übrigen Songs der Platte. „Why Choose“ ist ein Album geworden, bei dem man nicht lange nachdenken muss, ob man es mag – denn es reißt einen mit! Am Ende bleibt nur noch der Wunsch, das Ganze live erleben zu dürfen. Denn dann können Shopping ihre ganze Power und Spontanität auch ans Publikum weiter geben. Das muss ein Fest sein!

Marlena Julia Dorniak

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