Rezension
Serena Maneesh
S-M 2: Abyss in B-Minor
Highlights: Reprobate! // Blow Yr Brains In The Morning Rain
Genre: Shoegaze // Noise
Sounds Like: My Bloody Valentine // Swervedriver // Spacemen 3 // Sonic Youth
VÖ: 26.03.2010
Von Serena Maneesh konnte man ja einiges erwarten, was ihr zweites Album „S-M: Abyss In B-Minor“ anging. Mit ihrem 2006 erschienenen Debütalbum sorgten die Norweger schließlich für viel Aufsehen. Nicht nur Oasis und Nine Inch Nails sprachen schon von den nächsten My Bloody Valentine. Es war einfach erschreckend gut, wie es die Band verstand, wunderschöne Melodien mit Lärm zu kombinieren und ein stimmiges Ganzes daraus zu machen. Der Nachfolger also nun der große Sprung nach ganz oben? Mitnichten.
Es ist nicht genau klar, was in den letzten vier Jahren mit Serena Maneesh passiert ist, aber irgendwo zwischen einer Höhle in Oslo (Aufnahmeort) und der Zusammenarbeit mit Leuten aus dem Can-Umfeld sind die Pferde mit ihnen durchgegangen. „S-M: Abyss In B-Minor“ ist einerseits ein anstrengender und mit Ideen gnadenlos überfrachteter Brocken und andererseits ein langweiliges, vor sich hinplätscherndes Shoegazechen. Vollkommen schizophren mit gleich zwei negativen Seiten.
Die achtminütige Horrorfahrt „Ayisha Abyss“ gehört erstmal zu ersterer Kategorie. Der Bass wummert sich tief in die Magengrube, Gesangsfetzen rauschen immer mal wieder im Hintergrund vorbei. Nüchtern wähnt man sich irgendwann im Irrenhaus. Das ist kein gutes Zeichen. Danach sofort der Umschwung. „I Just Want To See Your Face“ ist schon fast Sonic Youth auf Shoegaze, ohne deren Eindringlichkeit zu erreichen. Genau genommen erreicht der Song so ziemlich gar nichts. Und so geht es hin und her und man weiß selbst nicht so genau, ob man nun die eine oder die andere Seite schwächer finden soll. Serena Maneesh sind jedenfalls klar an diesem Zwiespalt gescheitert.
Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass natürlich nicht alles an dem Album schlecht ist. „Reprobate!“ erreicht beispielsweise in etwa die perfekte Mischung aus Melodie und Krach, wie sie auf dem Vorgänger nahezu durchgängig zu finden war. Solche Glanzpunkte bilden jedoch klar die Ausnahme und für die wirklich unfassbar nervende unnötige Unsitte, hinter manche Songs einfach so etwas wie Interludes zu kleistern (im selben Song wohlgemerkt!), sollte es eigentlich einen Extrapunkt Abzug geben. Das lassen wir aber gnädigerweise mal sein, denn die Enttäuschung ist ohnehin schon groß genug.
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