Rezension

Saltland

I Thought It Was Us But It Was All Of Us


Highlights: I Thought It Was Us // But It Was All Of Us
Genre: Melancholischer Postrock
Sounds Like: Godspeed You! Black Emperor // Esmerine // A Silver Mt. Zion

VÖ: 10.05.2013

„Musique Fragile“ nennt das Label Constellation eine Reihe spezieller Veröffentlichungen hauseigener Künstler. Für einen Großteil der Bands könnte dieser Begriff auch als Genrebezeichnung gelten, denn die Nische der Kanadier ist vielfach Musik, die eher zart besaitet ist. Saltland ist ein neues Projekt, hinter dem vor allem die Musikerin Rebecca Foon, welche bislang vorrangig als Violinistin bei Godspeed You! Black Emperor, Esmerine und A Silver Mt. Zion agierte. Auf „I Thought It Was Us But It Was All Of Us” setzt sie ihre Arbeit an Streichinstrumenten fort, verzichtet jedoch auf die Elemente, die bei den bisherigen Bands eine Hauptrolle spielten: Wuchtige Ausbrüche, markante Gitarrenspuren und vordergründiges Schlagzeugspiel.

Statt dessen variieren neben großzügigen Streicherarrangements ruhige Begleitinstrumente wie Harfe, Glockenspiel oder Bläser und treffen seichte Keyboardsounds. Wo die Violinen bei GY!BE zwischen Himmel und Hölle wechselten, um mal den Weltuntergang und Neuanfang zu verkünden, bleibt in Saltland alles im hellgrünen Bereich. Foon begleitet die Kompositionen dabei gesanglich, wenn auch kaum merklich, da sich ihr stimmlicher Einsatz meist auf ein Hauchen im Hintergrund beschränkt.

Die stärksten Stücke sind jedoch Instrumentals. Dort, wo eine Stimme nicht für Abwechslung sorgen kann, scheinen sich Foon und Mitstreiter besonders viel Mühe im Arrangement der passenden Stimmungslage gegeben zu haben. „I Thought It Was Us“ und „But It Was All Of Us“ setzen eine Story um, deren Deutung jedem selbst überlassen ist, aber dank der variablenreichen Stimmungslage der Violinen alles Mögliche zulässt. Das Fahrwasser von GY!BE und A Silver Mt. Zion erreicht Saltland dabei lange nicht, eignet sich aber wunderbar für jene, die die ruhigen Momente dieser Bands über einen längeren Zeitraum auf ein Album gebannt haben wollen.

Klaus Porst

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