Rezension

RM Hubbert

Breaks & Bone


Highlights: Feedback Loops // Dec 11 // Buckstacy
Genre: Acoustic // Songwriter
Sounds Like: Aidan Moffat // Meursault // José Gonzalez

VÖ: 27.09.2013

In der schottischen Musikszene schon relativ bekannt, dürfte RM Hubbert hierzulande den wenigsten ein Begriff sein. Dabei hat er mit "Thirteen Lost & Found" immerhin das schottische Album des Jahres 2012 produziert. "Breaks & Bone" ist der vielerwartete Nachfolger. Hubbert bedient sich auch auf seinem dritten Album eigentlich lediglich der Akustikgitarre, mit der er gezupfte Klangmuster erzeugt, sie ist all sein Ausdruck. Nur auf ungefähr der Hälfte der Songs kommt seine natürlich schottisch-akzentige Stimme – das erste Mal auf einer Veröffentlichung – hinzu. Früher erledigten diesen Job immer Gastmusiker wie Hubberts bester Freund Alex Kapranos, seines Zeichens Sänger Franz Ferdinands, oder Aidan Moffat von Arab Strap.

Dort, wo seine handgefertigte Gitarre herstammt (aus Andalusien), sind auch seine musikalischen Einflüsse zu verwurzeln. Immer wieder streut er Flamenco-Elemente in sein Spiel, allerdings nicht zu penetrant. Zu viel Temperament würde die Intimität seiner Musik, die durch Knackgeräusche des Instrumentes sehr roh und direkt von Paul Savage (Mogwai, King Creosote) aufgenommen ist, zerstören. Hubbert ist chronisch depressiv, über einen Zeitraum von einem Jahr wurde das Album an insgesamt sieben Tagen aufgenommen. Diese Depression mag sich auf dem Album ausdrücken, dennoch ist "Breaks & Bone" eher hoffnungsvoll als traurig. So behandelt etwa "Feedback Loops" den Tod der Mutter, aber eher im Sinne eines Ausdrucks seiner Liebe zu ihr, gleichzeitig aber als Dialog mit der ihn immer verfolgenden affektiven Störung. Wie bei den meisten schottischen Bands herrscht auf "Breaks & Bone" diese regnerische Melancholie vor – es ist wahrlich ein intimes Album, aber voll herzlicher Wärme. Im Opener zeigt Hubbert auch seinen Humor: "Son Of Princess, Brother Of Rambo" handelt von seinem Hund D Bone, der auch auf dem Cover zu sehen ist.

"Breaks & Bone" ist ein Album, welches belohnt, wenn man es bis zum Ende anhört, denn dann nimmt es so richtig Fahrt auf. Ist der Anfang mehr von ruhigeren Songs, langen instrumentalen Stellen, wunderbaren Zwischenspielen für gute Mixtapes geprägt, so kommen die richtig guten Songs zum Ende hin. Geschickt durcharrangiert ist dieser Spannungsbogen, welcher beim eindringlichen "Dec 11", spätestens aber bei "Buckstacy" seinen Gipfel erreicht. Und nach dem wieder intimeren Abschluss "Slights" möchte man gar nicht, dass "Breaks & Bone" schon wieder vorbei ist.

Daniel Waldhuber

Sehen


Trailer zum Album
Video zu "Car Song" vom Vorgängeralbum "Thirteen Lost & Found"

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!