Rezension
Pixies
Beneath The Eyrie
Highlights: On Graveyard Hill // Catfish Kate //
Genre: Indie
Sounds Like: The Breeders // Pavement // Dinosaur Jr.
VÖ: 13.09.2019
Fast noch weirder als die Band selbst: Wenn über die Pixies gesprochen wird, klingt es immer wieder so, als habe sich die Band vor gar nicht allzu langer Zeit wiedervereinigt und als sei es nicht schon anderthalb Jahrzehnte her, dass Black Francis beschloss, die Rolle seiner ehemaligen Bandmitglieder in seinem Leben nicht weiter darauf zu beschränken, David Loverings Zaubershow als Vorprogramm der Catholics zu buchen. Doch ist die Post-Reunion-Zeit der Pixies mittlerweile knapp doppelt so lang wie die davor und wenn „Beneath The Eyrie“ noch ein weiteres Album folgen sollte, steht es auf der Albumfront zumindest unentschieden. Warum die Pixies dennoch eigentlich als wiedervereinigte 80er-Band gesehen werden – kann man ja zumindest vermuten.
Nun war „Head Carrier“ 2016 schon ein gutes Album und „Indie Cindy“ konnte man zumindest als Warmwerden durchgehen lassen nach über zwei Jahrzehnten, in denen Black, Livering und Santiago — Kim Deal stieg bereits vor „Indie Cindy“ aus – zusammen keine Songs geschrieben hatten. Und doch werden wohl die wenigsten Top-10-Listen bester Pixies-Songs Stücke aus diesem Jahrtausend enthalten. Daran ändern wird auch „Beneath The Eyrie“ wenig.
Dabei kann man den Pixies eigentlich wenig vorwerfen. Davon abgesehen, dass Black kaum noch aggressiv-schräg ins Mikrofon keift – was bei einem mittlerweile Mittfünfziger auch etwas unauthentisch klingen könnte – behält die Bands ihre Trademarks aus Schrulligkeit und Melodieverliebtheit bei, ohne dabei abwechslungsarm oder rückwärtsgewandt zu klingen: „Catfish Kate“ und „Long Rider“ klingen zumindest in ihren Refrains nach lupenreinem (Power-)Pop, der Closer „Death Horizon“ ist eine saubere Akustikballade, andere Songs spielen mit Western-Anleihen. And yet.
Wahrscheinlich kann man auch gar nicht von Menschen verlangen, Hits von der Größe eines „Debaser“ oder „Wave Of Mutilation“ über einen Zeitraum von 25 Jahren konstant zu schreiben, vielleicht reichen auch schon Songs, die nun auf keiner Setlist stören, in drei Jahren aber so schnell wieder von diesen verschwunden sein werden, wie es die von „Head Carrier“ nun schon wieder sind. Das hätten die Pixies auf jeden Fall geschafft, und das ist ziemlich gut. Aber eben nur für eine wiedervereinigte 80er-Band.
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