Rezension
Our Ceasing Voice
When The Headline Hit Home
Highlights: Passenger Killed In Hit And Run // The Only Ones Dead (Are Those Who Are Forgotten) // Within The Nick Of Time
Genre: Postrock
Sounds Like: Mono // Ef // Immanu El
VÖ: 19.02.2011
Es sagt ja schon eine Menge über ein Genre aus, wenn sich nicht nur die einzelnen Platten, sondern auch die Rezensionen zu diesen irgendwann zu ähneln scheinen: Alle Postrockbands bauen ihre Musik nach Schema F auf, Band X ebenso. Das einzige „Problem“ dabei: Wo es in so gut wie allen anderen Stilrichtungen eher langweilig wirkt, sich kaum von den jeweiligen Konventionen zu entfernen, ist die Messlatte, auf der der Postrock-“Durchschnitt“ balanciert, auf solcher Höhe festgeschraubt, dass sie erst einmal erreicht werden muss.
Man nehme Our Ceasing Voice aus Österreich, die eigentlich alles richtig machen: Sich eher am Schönklang und den langsamen Aufbauvariationen von Ef und Mono als der Brachialität von Pelican orientierend, liefern sie mit „When The Headline Hit Home“ ein Album ab, das wohl jeden durch seine atmosphärische Schönheit begeistern würde, der genannte Bands & Konsorten zuvor eben noch nicht gehört hat: „The Only Ones Dead (Are Those Who Are Forgotten)“ lässt sich minutenlang Zeit, um den Grundstein für seinen Ausbruch zu legen, und wie „Polaroids And Chinese Whispers“ und „Within The Nick Of Time“ aus all ihrer düsteren Trägheit zu schönsten Gitarrenwandmelodien emporsteigen würde Genre-Frischlingen wohl ebenso die Kinnlade aufschrauben.
Problematisch ist nur, dass es solche Bands wie Immanu El oder Caspian eben doch gibt, die mit diesen Mitteln die Perfektion bereits zum Beinahe-Standard erhoben haben. Den entscheidenden Unterschied macht es da auch nicht, wenn der Einsatz der (tiefen) menschlichen Stimme das Gesamtbild an vielen Stellen variiert und das Album einen bevorstehenden Roman des Gitarristen Sebastian Obermeir begleiten soll. „When The Headline Hit Home“ lässt in Sachen Schönheit und Atmosphäre kaum Wünsche offen – reiht sich aber genau dadurch unauffällig in eine bereits relativ breite Riege ein. Erfreulich ist es dennoch, wenn das Wort „Durchschnitt“ einmal keine Beleidigung sein muss.
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