Rezension

Omega Massif

Karpatia


Highlights: -
Genre: Sludge // Stoner // Doom // Postmetal
Sounds Like: Ufomammut // Neurosis // Isis // Jesu

VÖ: 16.09.2011

Tief und dunkel sind die Wälder der Karpaten, tief und dunkel sind die Bässe von „Karpatia“. Zwei Wege tun sich auf, um das neue Werk von Omega Massiv in Worte zu fassen: Zunächst einmal dankbar Zaunpfähle, die in diesem Fall Baumstämme sind, aufzugreifen, mit denen die Band nach dem Hörer schlägt. Albumaufmachung in bester Typo-O-Negative-Farbwahl. Schwarz, düster und ein bisschen grün. Auch die Songtitel weisen den Weg, der geradewegs ins Verderben zu führen scheint. „Im Karst“, „Steinernes Meer“, „Wölfe“, „Ursus Arctos“ (Braunbär), „Aura“ – wer bei diesen Titeln in Verbindung mit der Genrebezeichnung Postmetal nicht hellhörig wird, sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Omega Massiv zeigen die Helligkeit einer entfernten Lichtung und reißen Sekunden später jede Hoffnung fort, da das Dickicht dahinter umso undurchdringlicher und beschwerlicher wirkt. Mag man dem Wolfsrudel nach harter Auseinandersetzung mit letzter Kraft entkommen sein, freut sich der Bär auf eine fast fertig servierte Mahlzeit. Keine Klischeeassoziation ist zu schade und kein Riff zu schwer – „Karpatia“ hat einen Weg und den geht es solide bis zum Umfallen

Wo wir auch schon bei Alternative zwei wären: Wölfe Wölfe sein lassen und nüchtern betrachten, was Omega Massiv uns hier vorsetzen. Kurz und knapp: Sehr solides Handwerk. Omega Massiv wissen genau, was rockt und wo man Zeit zum Regenerieren lassen muss. Alle Punkte der imaginären „wie muss eine Postmetalplatte aussehen“-Liste werden erfüllt, das Einzige und vielleicht Entscheidende, was fehlt, ist die Kreativität. Omega Massiv haben nicht die Klasse oder Ideen, um Lücken aufzureißen, Nischen innerhalb eines Genres zu finden. Was sie allerdings können, ist Lücken besetzen. Wartezeit auf neue Alben von Neurosis, Cult of Luna, Ufomammut? „Karpatia“ passt wunderbar dazwischen, die zweite Reihe zu besetzen. Wer also ungeduldig ist und altbekanntes Neues hören mag – der kann ohne weiteres zu Omega Massiv greifen.

Klaus Porst

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Drei Songs im Stream
www.denovali.com/omegamassif

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