Rezension

Obstler

Death Jingles


Highlights: A Cage Within A Cage // Cut the Light // No Reason No Truth
Genre: Black-Metal // Drone // Post-Punk
Sounds Like: Sunn O))) // Swans // All Diese Gewalt

VÖ: 15.05.2020

Weltuntergangsstimmung und Black Metal. Passt gut zusammen, würde man meinen. Max Rieger, Sänger der Band Die Nerven und gut vernetzter Produzent, gönnt sich schon seit einiger Zeit das Pseudonym Obstler, um musikalisch auf die Zwölf zu gehen.

Seine neueste EP „Death Jingles“ hingegen trägt das Etikett Black Metal etwas zur Schau. Entstanden daheim im Lockdown, findet sich tatsächlich nur wenig auf ihr, was die Bezeichnung verdient, aber das ist egal. Dafür eifert Rieger gekonnt Idolen wie Sunn O))) oder Swans nach und das macht das Ganze umso interessanter und facettenreicher. Klar, es hat sicherlich Spaß gemacht, den Lärm zu produzieren, zu dem sich dann Drangsal („Caterpillar“) oder Casper („Cut The Light“) die Seele aus dem Leib schreien und keifen dürfen. Doch wenn man sich die Ambient-Passagen und Drones eines „A Cage Within A Cage“ oder „No Reason No Truth“ anhört, merkt man, wo die eigentliche Kompetenz des Wahl-Berliners angesiedelt ist.

„No Reason No Truth“ wechselt nach gut fünf Minuten die Gangart und bekommt einen prägnanten Bass verpasst und das infernalistisch eröffnete „Caterpillar“ wird durch Tara Nome Doyles Gesang zu so etwas wie einer Bond-Hymne. Schade, Billie Eilish war dieses Jahr schneller. Es sind Wendungen wie diese, die „Death Jingles“ letztlich zu einem kurzweiligen Vergnügen machen und sie daher die kurze Spielzeit mit Bravour meistern lassen.

Jonatan Biskamp

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