2009 erschienen Miike Snow mit ihrem selbstbetitelten und grandiosen Debütalbum auf der Bildfläche: ein Pop-Meisterwerk, das sich mit Songs wie „Animal“ und „Burial“ in die Gehörgänge gefressen hat, weil es einfach cleverer als der übliche Elektro-Pop war. Die Gründe dafür findet man in der Biografie der Band. Neben dem amerikanischen Produzenten und Multiinstrumentalist Andrew Wyatt besteht das Trio aus den beiden Schweden Christian Carlsson und Pontus Winnberg, die unter dem Namen Bloodshy & Avant bereits für Madonna, Jennifer Lopez, Kelis oder Kylie Minogue produziert haben. Für den Britney-Spears-Song „Toxic“, den viele Kritiker für den besten ihrer Karriere halten, bekamen Carlsson und Winnberg 2005 sogar den Grammy verliehen. Miike Snow stellen also durchaus so etwas wie eine kleine Supergroup des Pop dar.

Ihr zweites Album „Happy To You“ zementiert diesen Status ohne Probleme und offenbart zehn Pop-Hymnen, die trotz der Superstar-Produzenten am Regler nie seelenlos oder konstruiert klingen. Dafür stecken in den Haken schlagenden Songs einfach zu viele Ideen: sei es der Calypso im Opener „Enter The Jokers Lair“, die Bläser in „Devil’s Work“ oder der zur Marschkapelle geloopte Drumsound, der in fast allen Nummern zum Einsatz kommt. Für „Black Tin Box“, das ruhigste Stück des Albums, haben sich die drei dann noch gesangliche Unterstützung von Lykke Li geholt. Hit des Albums ist „Paddling Out“, der durch sein Pianosample fast schon an den Madchester-Rave der Happy Mondays erinnert.

Beim Artwork von „Happy To You“ bleiben Miike Snow sich treu und setzen, wie schon beim Debüt, den Hasen mit Hörnern auf das Cover: der Musik von Miike Snow entsprechend ein Mischwesen, zusammengesetzt aus verschiedenen Arten und damit kaum einzuordnen. Aber genau deshalb auch verdammt faszinierend und einzigartig.

Florian Tomaszewski

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