Rezension
Metronomy
Love Letters
Highlights: Monstrous // Aquarius // Love Letters // Month Of Sundays
Genre: Retro-Future Eltektro-Pop
Sounds Like: Broken Bells // The Zombies // Sly And The Family Stone
VÖ: 07.03.2014
Lasst euch mittragen, in das Land der Liebe, der ewigen Sonntage, der tadellosen Haarschnitte! Metronomy nehmen uns mit in dieses Land, eingebettet in fluffige rosa Wolkengebilde. So viel Liebe und Harmonie lassen das Herz schneller schlagen und gleichzeitig tief seufzen. Denn wo Liebe ist, ist auch Schmerz, und Baby Melancholie lauert in den Hooks. Zum Beispiel dann, wenn man einem wichtigen Menschen in genau diesem einen Augenblick eine Botschaft schicken möchte - und schlichtweg keinen Handyempfang hat ("The Upsetter"). Schattenseiten zeigen sich auch, wenn der Protagonist die Welt, in der er lebt, nicht versteht und krampfhaft versucht, an allem, was er liebt, festzuhalten, um zumindest ein wenig Halt zu erhaschen ("Monstrous"). Aber auch nostalgische Momente können das Herz schwerer machen, beispielsweise, wenn schöne Kindheitserinnerungen aufflackern ("Reservoir"). "Love Letters" verbindet all diese Momente - die glücklichen und beschwerlichen - miteinander und trifft mit seinen Beats und Grooves mitten ins Herz.
Der Titeltrack "Love Letters" kommt plötzlich und überraschend verschnörkelt. Da wird wild Klavier gespielt und aufgeregt "Yeah I´ll Keep On Writing!" ins Mikro gerufen. Los, weiter, immer weiter Liebesbriefe schreiben, bevor der Empfänger enttäuscht sein könnte! Das Klavier und der Gesang wirken drängend und man fühlt sich schon fast genötigt, selbst die Feder zu schwingen und eine Liebesbotschaft zu verfassen. Das Stück endet genauso unerwartet, wie es angefangen hat, mit einem Bruch. Den heben die Trompeten-Melodien auf und lassen den Song schließlich entspannt ausklingen. Mitreißend und beschwingend wirkt das alles zusammen.
"Month Of Sundays" klingt so verheißungsvoll wie sein Titel, sphärisch, als ob man schwerelos von einem Tag in den anderen schweben könnte, einen Monat lang (beziehungsweise eine Songlänge lang) die Unbeschwertheit und das gemütliche Sonntagsgefühl genießend. "I´m Aquarius" beschreibt das unglückliche Ende einer Beziehung und all das Unverständnis und die Fragen, die damit aufkommen. "And I´m Aware Of The Prodecure // But Normally It´s Me That Leaves Her" singt Joseph Mount, Mastermind und Leadsänger von Metronomy.
Mount ist auf "Love Letters" neue Wege gegangen. Dafür ging er ins Londoner Toe Rag Studio, wo er auf analoge Aufnahmegeräte statt auf moderne Computer traf. Im Studio schaffte er es, seine futuristischen Elektro-Sounds mit viel Wärme und Tiefe zu verbinden. Das Thema des Albums gab dem Ganzen natürlich zusätzlich die entscheidende Atmosphäre. So lässt es sich wunderbar eintauchen, in Mounts retro-futuristische Welt der Liebe - die nicht ansatzweise kitschig wirkt.
Sehen
Hören
Finden
Bye-Bye
Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!