Was waren das für schöne Sommer in den letzten Jahren. Und zwischen den verschiedensten Orten und Personen tauchte immer Mal wieder der auf Matt & Kim's 2009er Album "Grand" veröffentliche Song "Daylight" auf. Ohne Zweifel der Hit der Band. Nicht als beständiger Begleiter, aber als willkommener Bekannter, der gute Laune machte. Auf dem auf Albumlänge abfallenden "Grand" stach dieser Song deutlich hervor. Umso größer nun die Spannung auf "Sidewalks", den dritten Langspieler der beiden Musiker aus Brooklyn, darauf, wie ein Album des Spaßpopduos funktioniert, dessen Interesse nicht ein spezieller, vorher bekannter Hit geweckt hat.

Es funktioniert leider überhaupt nicht. Spätestens am Ende des, wohlgemerkt, zweiten Songs sind normalerweise alle Nerven überreizt, wenn Matt Johnson penetrante "Eh oh eh oh oh eh eh oh eh"s ins Mikrophon jauchzt. Jeder Song ist der gleiche schauerliche Mischmasch aus fröhlich gejauchzten, simplen Texten ("Eat when you're hungry and sleep when you're slipping like"), simplen Drumbeats und Synthies. Die jauchzende Art des Singens wirkt recht schnell aufgesetzt, ist dazu mitunter schief und somit einfach nur – so hart das auch klingen mag – auf Dauer kaum aushaltbar. Im Vergleich hierzu kann man dem vom Synthiegeballer geprägten Sound fast noch etwas abgewinnen.

Teilweise beinhaltet "Sidewalks", z.B. in "Block After Block" soundtechnische Hip-Hop-Referenzen, sobald der Gesang beginnt, ist aber leider auch diese kleine Innovation zunichte gemacht. Und die Abwechslung, welche der einzige – dadurch dass er nicht von Anfang an stumpf loshämmert – hervorstechende Song "Northeast" bringt, wird dadurch zerstört, dass nun der Gesang noch besser zu hören ist. Im Prinzip ist durch Matt selbst in "Good For Great" alles gesagt: "We sing along but the notes are wrong".

Daniel Waldhuber

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