Rezension

Mark Martucci

A Progression In Stilts


Highlights: 1994 // Don't Go Away // Pin The Cat // Emaline
Genre: Folk
Sounds Like: Elliott Smith // Ben Gibbard // Ryan Adams

VÖ: ??.??.????

Normalerweise machen wir ja so was nicht. Einfach irgendwelche Alben rezensieren, die hier in Deutschland wahrscheinlich nie erscheinen werden (die Welt ist nicht gerecht!). In Zeiten von MySpace, Youtube und Lastfm stolpert man aber ab und zu auf derart talentierte Künstler, dass es zu einem Drang wird, diese auch anderen schmackhaft und zugänglich zu machen. So geschehen in diesem Fall.

Zufällig auf eine Coverversion von Elliott Smith´s „Waltz#1“ gestoßen und sie besser als das Original befunden (bitte verzeihe mir, Elliott!). Wer ist der Mann? Mark Martucci? Nie gehört, mal die MySpace Seite checken! Himmel, ist das großartig! Dem Mark 'ne Mail geschickt, er möge doch ein Exemplar rüberschicken zum Rezensieren. Der, vollkommen begeistert über die Aufmerksamkeit aus Deutschland, feuert die Scheibe sofort über den Atlantik. Eingelegt, hysterisch gewesen, sacken lassen, jetzt hier sitzen. Soweit die Vorgeschichte, nun zum Wesentlichen.

Natürlich kommt man unmöglich umhin, den Namen Elliott Smith mit Mark Martucci in Verbindung zu bringen. Dafür gleichen sich die Stimmen und das Songarrangement einfach zu sehr. Ehrlich gesagt, könnten es sogar Zwillinge sein. Dennoch soll nicht der Eindruck entstehen, dass es sich hierbei um eine billige Kopie handelt. Dafür hat Mark selber gesorgt, indem er zahlreiche Instrumente eingefügt hat, die von der Ähnlichkeit ablenken. Obwohl seine Musik auch zu allererst der Folkecke entspringt, gibt es dennoch sehr viele countryeske Anleihen. So umgarnt zum Beispiel eine Mundharmonika den Refrain des Break Up Songs „Don´t Go Away“ und Slide-Gitarren erklingen sehnsuchtsvoll im Hintergrund des wundervollen „Pin The Cat“.

Das zentrale Thema von „A Progression In Stilts“ sind sowieso jegliche erdenklichen Gefühlswelten, und wie man am besten mit ihnen umgeht. Klassisches Singer/Songwriter-Material also, und genau das will und erwartet man ja von derlei Musik. Mark Martucci schafft es dabei, sich über die gesamte Länge von 18! Songs nicht einen Ausfall zu leisten, und zaubert Melodien und Texte wie selbstverständlich aus dem Hut. Da muss man sich schon an den Kopf fassen, dass auf diesen Mann noch kein größeres Label aufmerksam geworden ist.

Benjamin Köhler

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