Rezension

Lightships

Electric Cables


Highlights: Silver And Gold // Sunlight To The Dawn
Genre: Sixties // Folk // Singer & Songwriter
Sounds Like: Simon & Garfunkel // Belle & Sebastian

VÖ: 30.03.2012

"Säuseln": "[wie] durch eine leichte Bewegung der Luft ein leises Geräusch von sich geben." Treffender lässt sich "Electric Cables" der Band Lightships nicht beschreiben. Ein Wort reicht aus, um eine gute halbe Stunde Pop aus Schottland zusammenzufassen. Aber ob eine eindimensionale Duden-Definition für eine Band unbedingt als ein Lob zu lesen ist...?

Nein, ist sie nicht. Säuseln ist die Aufgabe des Windes. Für Seelenfrieden und Entspannung geht nichts über einen sonntäglichen Waldspaziergang, während eine sanfte Brise das Laub der Blätter umspielt.

Nahezu jede musikalische Umsetzung dieser Erlebnisse wirkt wie ein schaler Aufguss, fein säuberlich auf iPod-Größe geschrumpft. Auch Lightships bilden hier keine Ausnahme. Fernab verstärkter Instrumente tauchen wir ab in eine unrealistisch heile Welt: friedlicher Gesang, friedliche Gitarre, friedliche Flöte, friedliche Orgel, Frieden, wohin das Ohr hört. Verantworlich für das Maximum an Zahmheit zeigen sich Mitglieder von Teenage Fanclub, Belle & Sebastian und The Pastels.

Auch beim x-ten Hören verschwindet der erste Eindruck nicht: "Electric Cables" schmort viel zu sehr im eigenen Saft. Die Allgegenwärtigkeit liebesgeschwängerter Luft der späten 60er ist vor allem eines: anstrengend. Wiedererkennungsmerkmale? Fehlanzeige. Würde ja auch nicht zum Säuseln passen. Viel zu selten darf sich die Orgel in den Vordergrund spielen ("Silver And Gold"), um für ein paar Konturen zu sorgen, ansonsten dominiert ein schales Rosa in Rosa. Sorry, folks, aber da war bei Simon & Garfunkel mehr Schwung drin.

Mischa Karth

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