Rezension

Laing

Wechselt Die Beleuchtung


Highlights: Schwächen // Karneval Der Gefühle // Natascha
Genre: "Electric Ladysound" // Elektro-Pop
Sounds Like: Mia. // Prince // Die Prinzen

VÖ: 12.09.2014

"In mir ist das ganze Jahr Karneval, ein Fest der Superlative!“. Besser könnten Laing sich und ihr zweites Album gar nicht beschreiben. Nur ein Jahr nach ihrem Debüt „Paradies Naiv“ setzen sie ihre Linie mit „Wechselt Die Beleuchtung“ konsequent fort und präsentieren eine erneute Gratwanderung zwischen den Attributen „ausgefallen“ und „absonderlich“.

Ebenjene Gratwanderung muss scheinbar auch jegliche Beschreibung von „Wechselt die Beleuchtung“ erfahren. Schließlich erscheinen Laing und ihre Musik als eine der Kombinationen, die zunächst seltsam klingen und sich dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, als eine der aufregendsten entpuppen. Sie sind die Erdnuss-Ketchup-Schokolade des deutschen Pop, sie sind Prince meets Die Prinzen.

Ihre Geschichten von „Na Na Na Na Na Natascha“ und vom „Bizeps, Trizeps“ und „Musculus Maximus“ beinhalten dabei zwar einen angenehmen Wortwitz, tauchen aber nur selten in den Bereich des Primitiven. Unterlegt sind sie mit kühlen Sounds der Achtziger Jahre, die Abstecher in die unterschiedlichsten Stile wagen. So reihen sich ansteckende Synthie-Melodien an wabernde Bässe und Beats mit tanzbarem Groove.

Wesentliches Charakteristikum der vierköpfigen Truppe ist neben Schrägheit und ausgefeilter Konzeption vor allem der Gesang. Nüchtern und trocken vorgetragen werden oft fast bildsprachliche Betonung zum zentralen Merkmal eines Songs. Angereichert mit klarer Mehrstimmigkeit und spannenden Tonartwechseln steuern Laing so beinahe in Richtung Einzigartigkeit, einem oft gesuchten und selten erreichten Ziel.

Klar sein sollte allerdings, dass es bei Laing trotz aller Gratwanderungen und Zielstrebigkeiten kein Dazwischen gibt. Entweder man liebt, oder man hasst. Für letztere ist „Wechselt die Beleuchtung“ ein erneutes anstrengendes Martyrium, für Liebhaber eine gelungene Weiterentwicklung der Band und ein unterhaltsames Stück Pop, das keinen Wunsch offen lässt.

Jonas Gödde

Sehen


Das offizielle Video zu "Safari"

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!