Rezension

Korn

The Paradigm Shift


Highlights: Mass Hysteria // Victmized // Prey For Me
Genre: Metal // Rock
Sounds Like: Slipknot // Ministry // Mudwayne // Machine Head

VÖ: 04.10.2013

Korn sind wieder da – in vielerlei Hinsicht. Fragt man sich nach jedem Album, ob Frontmann Jonathan Davis nicht langsam die Texte über die Gemeinheiten der Welt und dem Rest der Band die Takte für tiefgestimmte Bassseiten und Double-Bass-Gewitter ausgehen, erstaunen die Amerikaner immer wieder aufs Neue, wie oft man die gleichen Zeilen und Riffs doch verwursten kann. Weniger Abwechslung als eine durchschnittliche Ska-Band attestierte man Korn gern, bis eben Album Nummer zehn „The Path Of Totality“ das Experiment wagte und mit Skrillex, Noisia und Co. ein paar angesagte Dubstepproduzenten einlud, sich des Korn’schen Einheitsbreis zu bemächtigen. Und siehe da: Das Experiment gelang.

„The Paradigm Shift“ nahmen Korn nun wieder in gewohnter Manier auf – mit leider auch wieder der mittlerweile gewohnten Durchschnittlichkeit. Einige Stücke mögen für einige Momente und zwei bis drei Durchläufe ziemliche Bretter sein, „Mass Hysteria“ und „Victimized“ etwa, meist jedoch bieten Korn Bekanntes im Spannungsfeld zwischen Metal und Rock. Die Single „Never Never“ etwa ist so glattgebügelt, wie es kaum ein Plattenbosslabel stärker fordern könnte und das, obwohl genau diese doch mit „Y’all Want A Single“ kritisiert wurden.

Man muss Korn leider mitteilen, dass die Zeit, in der sie ein gutes Ventil für die persönlichen und globalen Verwerfungen samt Aggressionsabbau waren, mittlerweile um ist. Alben wie „The Paradigm Shift“ erinnern nun Menschen jenseits der 30 an ihre Pubertät, damals, als es einfach war, gegen alles zu sein und man zu guten, harten Riffs auf Konzerten für eine gewisse Zeit alles nicht Passende von sich schieben konnte. Jetzt wirken Korn wie eine Garde alter Männer, die noch immer in dieser Zeit hängen geblieben sind und sich an ihre besten Zeiten klammern – und denen eben jene Skrillex, Noisia und Co. den Rang abgelaufen haben, jugendliche Massen zu begeistern.

Klaus Porst

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