Rezension

Kitsuné Maison Compilation 7

The Lucky One


Highlights: autoKratz – Always More (Yuksek Remix) // La Roux – In For The Kill(Lifelike Remix) // Men – Make It Reverse
Genre: Elektro // Pop
Sounds Like: Phoenix // La Roux // autoKratz // Holy Fuck // Daft Punk

VÖ: 05.06.2009

Kitsuné Maison Compilation - The Lucky One, so der etwas umständliche Titel des neuesten Haussamplers des kleinen französischen Labels Kitsuné, welches neben Musikveröffentlichungen auch noch eine kleine Modemarke betreibt. Generell haben Sampler ja oftmals das Problem, Musik zu beinhalten, die so oder ähnlich aus aktuellen Veröffentlichungen zusammengewürfelt ist und Kennern der jeweiligen Richtung alles andere als unbekannt sind. Labelsampler sind da noch einmal sehr speziell, da sie oftmals nur als Werbemittel für die Künstler des Labels verwandt werden. Kitsuné sieht das scheinbar etwas anders. Glücklich machen soll diese Kompilation, so vermittelt bereits der Titel und daher verlost das Label unter allen Käufern ein Jahresabo eigener Veröffentlichungen. Dies ist allerdings nicht der einzige Grund, diesen Sampler käuflich zu erwerben – er ist auch verdammt gut.

Two Door Cinema Club eröffnen die Zusammenstellung mit dem Titel „Something Good Can Work“ und beweisen, dass auch andere Bands klingen können wie Phoenix, außer Phoenix selbst. Eben jene finden sich kurz darauf wieder, mit einem Remix ihres Stückes „Liztomania“, welches als ziemlich smoothe 80er-Synthieversion durchaus Clubpotential hat. Überhaupt: Kitsuné scheint wissen zu wollen, was gerade in den hippen angesagten Clubs Frankreichs und der Welt für Stile gefragt sind – und liegt damit gar nicht mal so falsch. Der Großteil der Stücke auf der Kompilation laden zum Mitbewegen oder zumindest Mitnicken über dem Cocktailglas ein. Besondere Höhepunkte dieser oftmals aus den Achtzigern beeinflussten Diskosongs sind La Roux mit „In For The Kill“, Beni mit „Fringe Element“ oder der sehr nach Holy Fuck klingende Yuksek-Remix von autoKratz‘ „Always More“, deren vielversprechendes Debüt dieser Tage erscheint.

Die Kitsuné Maison Compilation 7 ist insgesamt ein sehr durchdachter, runder Sampler, der nur sehr wenige Ausfälle enthält: Crystal Fighters – „X-tatic Truth“, nervt schon beim ersten Hören, MayBB – „Touring in NY“ ist genau das, was den Titel fortsetzt: boring. Der in chinesischen (oder japanischen?) Schriftzeichen bezeichnete Song der Band Heartsrevolution klingt wie die Vertonung übertrieben niedlicher Mangas. Viel eher findet man die eine oder andere Künstler/in/Band, die sonst garantiert unbekannt geblieben wäre, wie beispielsweise Men mit dem fiesen „Make It Reverse“, dessen Refrain so eingängig ist, dass es garantiert Stunden im Ohr bleibt oder auch Chew Lips mit „Solo“, einem leichten Poptitel, weiblich intoniert, definitiv radiotauglich. Wer demnächst für alle seine hippen Freunde eine Party schmeißen oder als DJ angesagtes Zeug spielen will, für den könnte dieser Sampler ein wirklich guter Griff sein.

Klaus Porst

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