Rezension

Kieran Hebden & Steve Reid

Tongues


Highlights: -
Genre: Electronic // Free Jazz
Sounds Like: -

VÖ: 16.03.2007

Attention! Music Fascists Only!

Gewöhnliche Ohren fallen nämlich von ganz alleine ab, wenn sie die zweite Kollaboration des Elektrogottes Kieran Hebden mit Schlagzeuglegende Steve Reid zu hören bekommen. Zwei Superhirne geben es sich 45min richtig dreckig und der Laie ist erstmal überfordert. Das ist Electronic- Free-Jazz der extremen Sorte. Bitte werfen sie ihre Drogen jetzt ein.

Wie schreibt man eigentlich eine Rezension zu dieser Musik? Es gibt keine klaren Songstrukturen, Melodien lassen sich meistens nur erahnen und das Hirn ist nicht in der Lage, all die verschiedenen Tonspuren herauszufiltern. Vielleicht sollte man einfach „Tongues“ in seinen iPod packen und sich auf den Weg zur nächsten Kunstausstellung machen. Man würde mit ziemlicher Sicherheit zu jedem Song ein passendes Bild oder Kunstwerk finden. Ein durch unzählige Farbspritzer geschaffenes Designerbild („The Sund Never Sets“), das melancholisch stimmende Stillleben („Our Time“), verstörende Art Brut („The Squid“) oder verwirrender Surrealismus („Superheros“). Hier ist für jeden angehenden Künstler oder Kunstinteressierten etwas dabei.

Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, wer so etwas zu anderen Gelegenheiten hört. Mit angenehmer Hintergrundmusik hat das nichts mehr zu tun, und um sich ernsthaft damit zu beschäftigen, …nunja…vielleicht hilft da ein Musikdiplom. Wer seine Nerven jedenfalls nicht unnötig strapazieren möchte, dem seien Kieran Hebdens wesentlich zugängigeres Projekt Four Tet, sowie Steve Reids Zusammenarbeit - mit Größen wie James Brown oder Miles Davis - ans Herz gelegt.

Benjamin Köhler

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