Rezension

Kid Astray
Home Before Dark
Highlights: The Mess // Back To The Ordinary // Not A Kind Anymore
Genre: Indie // Pop / /Dance
Sounds Like: Passion Pit // The Wombats // Foster The People
VÖ: 31.07.2015

Die Gründung einer Schülerband ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite hat man während der Schulzeit viel Zeit für Proben und meist auch passende Räumlichkeiten. Auf der anderen Seite trennt sich die Band vermutlich mit Erreichen des Abschlusses. Kid Astray aus Norwegen bilden da eine talentierte Ausnahme. Bereits im Jahre 2010 an einer Osloer High School gegründet, haben sie über die Jahre ihren überaus tanzbaren Indie-Dance-Pop poliert, um die Hipster dieser Welt leicht über das Parkett gleiten zu lassen.
Wie so viele junge Bands begannen sie mit Covern ihrer Lieblingssongs, bis dann die erste Eigenkomposition direkt Airplay im Radio ergattern konnte. Ein Manager stolperte zufällig über „Eternal Gifts“ und nahm die Band unter seine Fittiche. Im Zuge des neuen Backgrounds mussten schnell neue Songs her und so entstand in einer nur sechsstündigen Session „The Mess“, welcher sich als Türöffner in vielerlei Hinsicht erwies: begehrte Festivalslots taten sich auf, eine Auszeichnung als „Band of the Week“ und regelmäßige Rotation im skandinavischen Radio waren die Folge.
Auch musikalisch legte dieser maßgebende Song die Weichen mehr in Richtung Pop und ließ das Wort „indie“ in der Genrebeschreibung nach und nach verblassen. Kid Astrays Debüt „Home Before The Dark“ beschreibt diese Entwicklung eindrucksvoll. So haben Kid Astray zusammen mit Joe Cross, der bereits mit Hurts gearbeitet hat, eine abwechslungsreiche Playlist für die Tanzfläche geschaffen. „Back To The Ordinary“ wird sicher jeden Phoenix-Verehrer die Album-Pause der Franzosen vergessen lassen und mit dem epischen Sechsminüter „Not A Kind Anymore“ zeigen sie ihr Können auch Abseits des 3.30minütigen Pop-Formats.
Dem Sextett ist mit ihrem ersten Langspieler ein solides und tanzbares Debüt gelungen, welches sich uneingeschränkt in den anhaltenden Indie-Pop-Hype einpflegen und Gehör finden wird. Es bleibt ihnen zu wünschen, dass diese Phase der Entwicklung der Band zugute kommt und sie weiterhin Songs mit dieser Substanz schreiben, sollte der aktuelle Hype vom nächsten abgelöst wird.
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