Rezension

Jon Hopkins
Singularity
Highlights: Singularity // Everything Connected
Genre: IDM // Techno // Electro
Sounds Like: Pantha Du Prince // Daniel Avery // Floating Points // Nils Frahm // Apparat // Nicolas Jaar
VÖ: 04.05.2018

Während seine Studioveröffentlichungen bisweilen ziemlich feingliedrig daherkommen, kann der Liveauftritt schon recht brachial und ballernd sein – im positiven Sinne. Die Rede ist vom DJ und Produzenten Jon Hopkins. Man konnte also gespannt sein, wie „Singularity“, Studiooutput Nummer fünf, nun klingen möge. Eher redundant vor sich hin wälzend oder doch mal mit leisen, betonten Tönen voranschreitend? Nun, um es vorweg zu nehmen: „Singularity“ verdient seinen Namen eigentlich nicht, denn es ist sehr divers.
Die ersten vier Stücke – zusammen genommen etwa eine halbe Stunde – folgen dem Jon Hopkins, wie man ihn Live beziehungsweise von seinen DJ-Sets her kennt. Dieser ist im Techno verortet und so fließen, beziehungsweise stampfen der Titeltrack, „Emerald Rush“, „Neon Pattern Drum“ und das epische „Everything Connected“ drauf los. Spannend ist dabei jedoch, dass Hopkins sich komplett der Clubtauglichkeit im klassischen Sinne entzieht. Die Tracks wirken, als reihe er halbversetzte Beats aneinander, die gängigen Tanzbewegungen zugegen laufen. Nicht umsonst fällt Hopkins gern in das Genre „IDM“ – „intelligent dance music“.
„Singularity“ hat aber, wie angesprochen, zwei Seiten. Relativ krass ist der Bruch von „Everything Connected“ zu „Feel First Life“, indem zunächst einmal wenig passiert. Verhaltene Ambientsounds, dazu eine verirrte Klaviermelodie, man wartet regelrecht auf den Ausbruch, aufgeputscht durch die erste Hälfte. Doch dieser bleibt aus und auch „COSM“ macht keine Anstalten, Bewegung in Gang zu setzen. Hopkins hat zu diesem Zeitpunkt die große Bühne verlassen und wird auch nicht mehr zurückkehren. Ab jetzt gilt es, auf die Akzente, auf die wenigen kleinen Momente zu achten, in denen diese vor sich hin wabernde Platte noch verschmitzt auf das Vergangene schaut. Stattdessen bewegt sich Hopkins nun in der Liga des Nils Frahm, oder allgemein des hochklassigen Ambientlabels Erased Tapes. Mit diesen Ausflügen setzt er seine Wandlungsfähigkeit einmal mehr unter Beweis.
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