Rezension
Ibeyi
Ash
Highlights: Deathless // No Man Is Big Enough For My Arms // Transmission/Michaelion
Genre: Pop
Sounds Like: Kelela // Erykah Badu // Fever Ray // Björk // Banks
VÖ: 29.09.2017
Mit ihrem gleichnamigen Debüt konnten die Zwillingsschwestern von Ibeyi sofort überzeugen. So vielfältig ihre eigenen Wurzeln in der Welt verstreut sind, so international klangen sie auch. Neben ihrem französisch-kubanischem Hintergrund und Gesang auf Englisch (ihr Vater war im Buena Vista Social Club aktiv) ließen sie diverse Einflüsse wie auch die nigerianische Yoruba-Sprache in ihren Sound einwirken. Allerdings hatte das Debüt auch Schwächen: Manchmal übertrieben es die Schwestern einfach ein wenig, sodass einige Stücke zu verkopft klangen. Thematisch beschäftigten sie sich ebenfalls mit eher profanen Dingen aus ihrem Leben oder Umfeld.
Ihr aktuelles Album „Ash“ ist nun in vieler Hinsicht anders. Deutlich mehr populärmusikalischen Strukturen zugewandt, scheuen es Lisa-Kaindé und Naomi Díaz nun nicht mehr, federleichte beziehungsweise sehr eingängige Melodien für sich stehen zu lassen. „Ash“ ist deutlich weniger sperrig und kann dafür mit einer Handvoll echter Hits aufwarten. Auf der anderen Seite ist „Ash“ thematisch deutlich schwerer aufgeladen. Es ist ein politisches Album, auf dem die beiden aktuelle Entwicklungen in der Welt reflektieren und ihren Standpunkt darlegen. Der Titel selbst bezieht sich auf die amerikanische Präsidentschaftswahl, welche verbrannte Erde hinterließ, aber auch Potential einer Wiederauferstehung bietet. Dazu bietet „No Man Is Big Enough For My Arms“ einen Auszug aus einer emanzipatorischen Rede von Michelle Obama.
Neben der textlichen Weiterentwicklung und eingängigeren Sounds merkt man eine deutliche Professionalisierung im Spiel Ibeyis. Naomi Diaz konnte ihr Handwerk mit den Instrumenten Cajón und Batá verbessern, sodass einige Stücke durch Percussions stark an Ausdruck gewinnen konnten (etwa „When Will I Learn“). Neben den bekannten Sprachen nahmen Ibeyi mit „Me Voy“ nun auch noch einen spanischen Titel auf. Dazu wird „Ash“ auch von einigen Gästen unterstützt, insbesondere das Feature von Kamasi Washington in „Deathless“ kann sich hören lassen, der Song ist zusammen mit „Away Away“ und dem eindringlichen „Transmission/Michaelion“ eines der Highlights von „Ash“.
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