Rezension
Hookworms
Microshift
Highlights: Negative Space // Opener
Genre: Elektro-Rock
Sounds Like: The Rapture // LCD Soundsystem // The Juan MacLean
VÖ: 02.02.2018
Vier Jahre Sendepause sind eine ganz schön lange Zeit im heutigen schnelllebigen Musikbusiness. Beinahe hatte man die Hookworms vergessen, die mit orgellastigem Psych-Rock auf ihren beiden Alben „Pearl Mystic“ und „The Hum“ so etwas wie die Vorboten von King Gizzard & The Lizard Wizard waren. Was war los? Nun, ihr Studio in Leeds wurde von einem nahegelegenen Fluss überflutet und komplett zerstört. Ein herber Schicksalsschlag für eine aufstrebende Band. Per Crowdfunding ging es dennoch langsam wieder aufwärts. Jetzt sind die sechs Jungs mit ihrer dritten Platte zurück und alle Zeichen stehen auf Neuanfang.
Direkt der Einstieg in „Microshift“ macht klar, wohin die Reise geht. Die Gitarren sind in der Besenkammer gelandet. Stattdessen dominieren nun Beats und Synthies. Die erste Single „Negative Space“ ist einer dieser Elektro-Rock-Songs, die wir nach dem Ende von The Rapture schmerzlich vermisst haben. Endlich mal wieder ein energiegeladener Siebenminüter, auf den sich Indie-Popper und Clubmenschen gleichermaßen einigen können.
Ähnlich euphorisch klingen auch weitere überlange Songs der ersten Albumhälfte. Ob „Ullswater“ oder „Opener“, mit ordentlich Orgel-Schub geht es nach vorne. In den goldenen Indie-Disko-Zeiten vor einigen Jahren wären das noch sichere Floorfiller gewesen. Aber auch in 2018 machen diese Nummern ordentlich Spaß, gerade weil dieser Sound abgesehen von Ausnahmen wie LCD Soundsystem inzwischen etwas ausgestorben scheint.
Da macht es auch nichts, dass „Microshift“ im Laufe der Spielzeit etwas die Luft ausgeht. Zum Ende hin wird es deutlich sphärischer und das Sextett schaltet zunehmend in den After-Party-Modus. Die Bedeutung des Bandnamens erreichen die Songs dann nicht mehr. Dennoch kann man den Hookworms zu einem gelungenen Comeback mit erfolgreicher Neuausrichtung gratulieren. Ein wenig mehr Elektro-Rock hat gefehlt.
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