Rezension
Heimatt
With You I Will Dance All The Way Through The Night. I Will Tie Your Hands And Go Blind. If You Just Let Me.
Highlights: Pretentions // Everyone´s A Sinner // Mountains
Genre: Folk-Pop
Sounds Like: The Lumineers // Bear's Den // Blaudzun
VÖ: 18.03.2016
Der Kopenhagener Magnus Grilstad ist ein Grenzgänger zwischen Dänemark und Norwegen, zwischen Süd und Nord, irgendwie auf der Suche nach dem Platz, der am besten zu ihm passt. So taugt der Name seiner Band natürlich nur zu gut: „Heimatt“ ist Neu-Norwegisch und heißt so viel wie heimwärts, wo auch immer dieses Heim sein mag. Für Grilstad ist es vielleicht das Land im hohen Norden, wo er den Großteil seiner Jugend verbracht hat. Und auch das Debütalbum von Heimatt wurde in einem Tonstudio irgendwo mitten in der Abgeschiedenheit der norwegischen Bergwelt aufgenommen.
Der Mangel an Ablenkung und die viele Zeit zur Kreativität brachten dabei eine wirklich sehr schöne Scheibe mit einem unmöglichen Titel hervor. „With You I Will Dance All The Way Through The Night. I Will Tie Your Hands And Go Blind. If You Just Let Me.” ist der vielleicht längste Albumname aller Zeiten – vielleicht war da ja doch etwas zu viel Zeit? Wie dem auch sei, die zehn Songs des Albums schmeicheln den Ohren der Hörer mit Folk-Pop von der beflügelnden und warmherzigen (oder doch herzerwärmenden?) Sorte.
Mal nachdenklich, mal überschwänglich schafft es die Band, ihrem Gitarren-Folk eine ordentliche Portion Pop unterzumischen. Vergleiche mit nordischen Kollegen? Vielleicht Friska Viljor, als sie noch gut waren oder natürlich die Isländer von Of Monsters And Men. Zu den herausragenden Songs des Album gehört ganz klar die Verlierer-Hymne „Everyone´s A Sinner“. Hier fahren Heimatt das ganz große Programm auf, ohne Pauken, dafür mit Trompeten. Textlich geht es darum, dass wir alle Fehler machen – und, dass das gar nicht so schlimm ist. Everyone´s a sinner proclaiming that it's true. Gutgelaunter Indie-Folk zum Mitsingen, passend zum nahenden Frühling.
Auf Albumlänge findet die Band eine ausgewogene Mischung zwischen Uptempo-Stücken wie dem eben erwähnten, „One Of A Kind“ oder auch „Mountains“ sowie eher ruhigen Balladen wie „Comforting Love“ oder „Bellow The Bells“. So wird es niemals langweilig, auch wenn Folk-Pop nicht eben als besonders innovatives Genre bekannt ist.
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