Rezension

Good Shoes

No Hope, No Future


Highlights: The Way My Heart Beats // Under Control
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: The Futureheads // The Rifles // Maximo Park

VÖ: 05.03.2010

Das Rad der Zeit kann man nicht zurück drehen, oder etwa doch? Zumindest weckt das Cover der neuen Good-Shoes-Platte „No Hope, No Future“ Erinnerungen an die langen Nachmittage des jugendlichen Schwimmtrainings, als man Bahn um Bahn in einem trostlosen, sterilen Bau seine Kreise zog. Mit dem Alter kam auch die Faulheit, die Schwimmhallen wurden gegen Konzerthallen ausgetauscht, das Seepferdchen-Abzeichen gegen Buttons von den hippen Bands, die Anfang des neuen Jahrtausends für mehr oder weniger viel Furore sorgten.

Auch dahin wird man unweigerlich zurück versetzt: In die Zeit, als die britischen Indie-Popper ihre größten Erfolge feierten, als die Musik von Franz Ferdinand, Bloc Party und Maximo Park wirklich neu war und begeistern konnte. Das Debütalbum der Good Shoes erschien 2007 – und war damit auf dem schnelllebigen Musikmarkt mit seinem typischen Brit-Sound eigentlich schon Lichtjahre zu spät. Doch Songs wie „All In My Head“ oder „Never Meant To Hurt You“ waren so herrlich zappelig, dass man der Band sogar das verzieh.

Nur: „No Hope, No Future“ klingt im Jahr 2010 immer noch so. Und zwar exakthaargenauidentischgenauso. Das ist auf gewisse Weise erschreckend, weil es Dinge aus der musikalischen Gefühlsschublade holt, die man doch schon lange verdrängt hatte – aber vor allem auch, weil es enthüllt, dass die Band auf ihrer ideenreichen Platte eigentlich völlig ideenlos ist. Stuck in nowhere.

Dabei können Songs wie „The Way My Heart Beats“ oder „Under Control“ auch von ihrer Schmissigkeit her nahtlos an die Hits der ersten Platte anknüpfen. Nur leider ist das Mindesthaltbarkeitsdatum für diese Art von Musik bereits im Jahr 2006 abgelaufen. Ups. Man möchte der Band um den wunderbar schnoddrigen Sänger Rhys Jones zurufen: „Jungs, ihr könnt es doch besser“. Aber wie der Titel schon sagt: No Hope, No Future. Trotzdem, am Ende eines langen Tages wird man entgegen aller guten Vorsätze eben doch wieder in irgendeinem ranzigen Schuppen dazu abhotten. Weil es so nette Songs sind.

Lisa Krichel

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