Frank Zappa fragte bereits vor Jahrzehnten: „Does Humour Belong In Music?“ Diese Frage sollte mittlerweile genügend diskutiert und mit einem klaren „Vielleicht“ beantwortet worden sein; bei den Gnarwolves ist die Frage etwas breiter zu stellen: Gehört Spaß in die Musik? Wer nun sofort „Nein“ schreit, der sei auf all die anderen Rezensionen unseres sympathischen Musikportals verwiesen, Gnarwolves scheinen mit EP- und Single-Titeln wie „Fun Club“ oder „Funemployed“ einer anderen Auffassung zu sein.

Und zumindest die Band selber wird bei der Aufnahme dieser Werke bekommen haben, was die Titel versprechen, klingt ihre Musik doch, als hätte man eine Postcore- und eine Poppunkband zur Kissenschlacht in die Hüpfburg geschickt. Eine Zusammenstellung all jener Tonträger ist nun – Füße hoch, Wortspiel! – „Chronicles Of Gnarnia“, auf die Gnarwolves in 30 Minuten gleich fünfzehn Mal die Sau rauslassen. Was schockt, ist erlaubt – egal, ob's dabei um die ein oder andere Growl-Einlage oder einzelne Gitarrensoli geht, mit denen man Bands wie The Fall Of Troy oder Protest The Hero die Groupies ausspannen will.

Was bei soviel Spaß aber leicht auf der Strecke bleiben kann, ist die Substanz – und nach 30 Minuten „Chronicles Of Gnarnia“ fällt man zwar grinsend und außer Puste zu Boden, kann sich jedoch auch kaum noch an einzelne Songs erinnern, zu denen man gerade die Nachbarskinder mit Wasserbomben beschmissen hat. Klar, in „Community, Stability, Identity“ mal die Geschwindigkeit komplett rauszunehmen, hat schon was und kack die Wand an, was'n guter Moshpart in „Melody Has Big Plans“ – aber ganz allgemein bleibt nach dieser halben Stunde wenig übrig. "Fun" bereitet das Ganze dennoch und manchmal reicht das in der Musik ja auch vollkommen aus – womit wir die obige Frage auch beantwortet hätten. Gern geschehen!

Jan Martens

Diskutieren

Weitersagen

Finden