Rezension
Frankie Rose
Interstellar
Highlights: Pair Of Wings// The Fall // Know Me
Genre: Synth-Pop
Sounds Like: New Order // The Cure // Kate Bush // Echo And The Bunnymen
VÖ: 23.03.2012
Bei Vivian Girls, Dum Dum Girls und Crystal Stilts war Frankie Rose schon aktiv. Bei Frankie Rose And The Outs und ihrem selbstbetitelten Album von 2010 stand sie erstmals im Mittelpunkt. Vom Garage-Pop und LoFi ihrer musikalischen Vergangenheit wendet sich Frankie Rose mit „Interstellar“, ihrem ersten Solo-Album, aber deutlich ab. Weg von noisigen Gitarren und 60s-Girl-Group-Sounds geht es nun zwei Pop-Dekaden in die Zukunft: „Interstellar“ ist eine Liebeserklärung an den Synthie-Pop der 80er. Und so klingt das Album auch: Die Produktion clean und transparent und alles andere als LoFi. Alle Intrumente haben viel Raum, die Songs klingen ähnlich kühl und sphärisch wie The Cure auf „Disintegration“. Die Legenden um Robert Smith dürften hier neben New Order ohnehin eine der maßgeblichen Inspirationsquellen gewesen sein.
Und diese deutliche Neuorientierung funktioniert. Man könnte das Gefühl bekommen, dass alles Vorherige nur Teil der Reise war und dass Frankie Rose mit „Interstellar“ angekommen ist.
Das Gute ist: Die deutliche Neuorientierung funktioniert. So gut, dass man meinen könnte, Frankie Rose hat ihren tatsächlichen Sound gefunden. "Know Me" ist der größte „Hit“ des Albums und nach zweimaligem Hören kaum mehr aus dem Kopf zu bekommen. Die erste Single "Night Swim" klingt vor allem durch die halligen Post-Punk-Gitarren nach Echo And The Bunnymen und bleibt ebenfalls direkt hängen. Das ruhige "Pair Of Wings" ist einer der stärksten Songs des Albums. Deutlich reduziert, mit unaufdringlichen Synthies und Fokus auf Frankies Stimme, sind dies die verträumtesten und schönsten vier Minuten von „Interstellar“. Melodisch und textlich repetitiv, steigert sich der Song durch kontinuierlich hinzukommende Synthie-Schichten vier Minuten lang immer mehr. Die anderen Balladen, "Apples For The Sun" und das abschließende, von einem Cello begleitete "The Fall" sind ebenfalls stark.
Auch wenn nicht alles mitreißt und einige Songs dann doch eher „nett“ sind, „Interstellar“ ist ein schönes Album für den Frühling und eine erfreuliche Weiterentwicklung. Man hofft fast schon, dass Frankie Rose diesem Sound noch etwas länger treu bleiben wird.
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