Rezension

First Breath After Coma

Drifter


Highlights: Blup // Umbrae (feat. Noiserv) // Tierra Del Fuego: Nisshin Maru
Genre: Post-Rock // Indie
Sounds Like: Sigur Rós // Explosions In The Sky

VÖ: 04.08.2017

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, eine Band kennenzulernen: Man hört sie im Radio, auf Youtube oder Spotify, stößt auf irgendwelchen Musikblogs auf ihre Songs oder kauft auf gut Glück direkt eine Platte. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ganz besonders schön ist es aber, von einer Band direkt live fasziniert zu werden. So ging es mir mit First Breath After Coma, die ich das erste Mal als Teil des Reeperbahn Festivals 2016 bestaunen durfte. In der winzigen Pooca Bar lieferten die Portugiesen einen tollen Post-Rock-Auftritt ab.

Ein knappes Jahr später steht nun die offizielle Deutschlandveröffentlichung ihres zweiten Studioalbums "Drifter" an, mit der sich gerne auch Leute beschäftigen können, die eigentlich schon wegen der namentlichen Orientierung an Explosions In The Sky kopfschütteln wollten. Zwar ist auch eine musikalische Nähe zu den Texanern nicht abzustreiten, dennoch schaffen es First Breath After Coma, unverbraucht und eigenständig zu wirken. Dabei stechen zwei für das Genre untypische Aspekte ins Auge: Einerseits die Tatsache, dass das längste Stück der Platte “nur” etwas länger als fünf Minuten ist, andererseits, dass die Band nicht auf Gesang verzichtet und damit am ehesten noch mit Sigur Rós verglichen werden kann. Selbstverständlich wird dabei der Post-Rock nicht neu erfunden, was aber auch nicht der Anspruch sein sollte. Was die Portugiesen schaffen, ist das Aufbauen einer wunderbaren Atmosphäre zwischen ruhigem und sphärischem Gesang, schönen Piano- und Bläserklängen und der ein oder anderen ausufernden Gitarre, wie etwa in “Tierra Del Fuego: Nisshin Maru”.

Im Endeffekt ist “Drifter” eine wunderbare Indie-Platte mit sehr starker Post-Rock-Orientierung, die sich aber nicht in die einfachsten Klischees einteilen lässt und die Stimmung der Livekonzerte der Band sehr gut rüberbringen kann.

Lewis Wellbrock

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Video zu "Umbrae (feat. Noiserv)"

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