Rezension

Fews

Into Red


Highlights: Quite // More Than Ever // Fiction // Suppose
Genre: Post-Punk // Shoegaze // Dream-Pop
Sounds Like: Interpol // DIIV

VÖ: 01.03.2019

Die Bandgeschichte von Fews ist in der Tat eine, die so nur in diesem Jahrhundert stattfinden kann: Über MySpace lernten sich David aus den USA und Fred aus Schweden kennen und fanden sich 2011 in Malmö als Fews zusammen. Durch eine Demo an das Label Pias Recordings (London/Brüssel) fand sich mit Rusty und Lulu die aktuelle Besetzung. Doch ansonsten lässt sich nur wenig über die Band herausfinden, deren Mitglieder sich am liebsten nur mit den Vornamen vorstellen – selbst die Homepage ist verhältnismäßig simpel gehalten. Insbesondere in Großbritannien wurde Fews schnell bekannt und spielten noch vor dem Release ihres Debütalbums "Means" 2016 als Vorband von Bloc Party.

Fews lieben insbesondere monotone Elemente, zusammen mit verträumten, gerne etwas härteren Gitarren. Dass das keinesfalls langweilig ist, lässt sich mit ihrem neuen Album "Into Red" zeigen. Die zehn Tracks sind äußerst vielfältig: Es lassen sich treibende Post-Punk-Tracks ("Limits", "97", "Paradiso") genauso finden wie eingängiger Indie-Rock, der auf keinen Fall auf der nächsten Party fehlen darf ("More Than Ever", "Suppose"). Im Vergleich zum Debütalbum ist "Into Red" härter, was auch der Wunsch der Band war: “‘Into Red’ is like a lorry going 300 kph on ice almost losing control, which sums it up pretty great,” beschreibt es Gitarrist David.

Der Opener des Albums "Quite" ist dabei alles andere als leise, sondern eröffnet das Album gewaltig. Die dichten Gitarren bauen sich mit einem klaren und gleichbleibenden Schlagzeugrhythmus immer weiter auf bis zu für den Shoegaze typischen ruhigeren Passagen, wo Sänger und Gitarrist Fred einsetzt und singt „I’ve been to the most quite place on earth // what about you?“ Einen ruhigen Ort will man aber beim Hören dieses Stückes nicht eintauschen, sondern freut sich auf das, was folgt: Viele grandiose, treibende Tracks, die einen größtenteils von Beginn an packen und die Spannung aufrechterhalten. Lediglich "Anything Else" kann im Verhältnis zum Rest nicht ganz mithalten. Mit "Fiction" kommt das Album aber zu einem schönen post-rockigen Abschluss und einem der besten Tracks, die "Into Red" zu bieten hat.

Wer das Debütalbum mochte, kommt hier genauso zum Zuge wie Freund*innen von etwas härteren Tönen und schrofferen Beats – und alle, die Fews bisher noch nicht kannten. "Into Red" bietet die Möglichkeit, dies nun in knapp 40 Minuten nachzuholen.

Lina Niebling

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