Rezension
EMA
The Future's Void
Highlights: Satellites // Cthulhu
Genre: Pop // Elektro // Indie
Sounds Like: Austra // Lykke Li // Nine Inch Nails
VÖ: 04.04.2014
Die Zukunft bietet nur Leere, deshalb schauen wir zurück auf die Vergangenheit. So oder so ähnlich kann man das neue Album von Erika M. Anderson, kurz EMA, interpretieren. Und tatsächlich: „The Future’s Void“ ist eine Reise zurück in eine ganz weit entfernte Zeit. Die 1990er Jahre nämlich. Von der Zeit, die einigen nur durch die Jahreszahl der eigenen Geburt bekannt ist, wissen andere: ja, auch dort konnten die Menschen schon Musik machen. Spaß beiseite: Nach dem 80er-Revival nun die 90er – und wie bei jedem Retrotrend: Es gibt Dinge, die hören wir sehr gern in aufpolierter Form wieder, andere jedoch waren zu Recht in der Mottenkiste verschwunden.
Bei „Satellites“ zum Beispiel greift ersteres. Hier trifft der ursprüngliche Sound der Nine Inch Nails auf den von Portishead. Kalte Industrialatmosphäre meets weiblich betörenden Gesang. Sekunden später folgt „So Blonde“. Wer für Frauengrunge Marke Hole etwas übrig hat(te), kann sich eventuell für dieses Stück begeistern, ansonsten nimmt diese sehr gitarrenlastige Rocknummer eher den Platz als Albumkuriosität ein. Denn ein verbindendes Element findet sich auf „The Future’s Void“: Die Adaption elektronischer Sounds, sei es in „Cthulhu“ oder „Solace“.
Die Bandbreite ist dabei recht groß, seien es die genannten, eher für Tanzflächen geeigneten Stücke oder Balladen. Einzig verbindendes Element ist der Gesang Andersons, der im Laufe des Albums jedoch auch aufzeigt, wo ihre Grenzen liegen. Etwa in „Smoulder“, in der EMAs Stimme zusätzlich verzerrt wird und dabei langatmig nervig klingt. Diese Momente sind aber glücklicherweise rar gesät, im Großen und Ganzen ist „The Future’s Void“ ein gelungenes Album. Bleibt nur zu hoffen, dass dem Beispiel, die 90er wieder aufleben zu lassen, nicht allzu viele Künstler folgen, denn tief unten in der Büchse der Pandora befinden sich noch längst vergessene Grausamkeiten.
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