Rezension
Dan Mangan + Blacksmith
Club Meds
Highlights: Offred // Kitsch // Vessel
Genre: Indie // Folkrock
Sounds Like: Shearwater // Local Natives // Sea Wolf
VÖ: 09.01.2015
Musiker, die im Anschluss an eine erfolgreiche Bandkarriere als Solokünstler durchstarten, gibt es viele. Deutlich weniger Musiker wählen den umgekehrten Weg. Neuestes Beispiel für diesen etwas eigenwilligeren Weg von der Solokarriere zur Band ist der kanadische Singer-Songwriter Dan Mangan. Dan Mangan hat sich in den vergangenen Jahren mit Alben wie „Postcards And Daydreaming“ oder „Nice, Nice, Very Nice“ als Solokünstler einen großen Namen in der Folk- und Indieszene gemacht. Mit seinem letzten Album „Oh Fortune“ gewann er sogar den kanadischen Juno-Award für das beste Alternative-Album und ließ dabei Künstler wie Fucked Up, Destroyer oder Timber Timbre hinter sich.
Nun meldet er sich nach fast vier Jahren seit seinem letzten Release zurück und veröffentlicht unter dem Namen „Dan Mangan and Blacksmith“ das Album „Club Meds“.
Dan Mangan and Blacksmith – bei diesem Bandnamen denkt man zunächst eher an ein weiteres Dan-Mangan-Soloalbum mit vielleicht ein wenig Bandbegleitung hier und da. Doch mit „Club Meds“ gelingt genau das, was anderen Künstlern, die den gleichen Weg wie Mangan eingeschlagen haben, meist vorenthalten blieb: Es klingt tatsächlich nach Band.
Um wie eben eine solche zu klingen, fahren die Musiker von Blacksmith, Gordon Grdina, John Walsh und Kenton Loewen, auf den insgesamt elf Songs des Albums auch wahrlich Einiges auf: Loops, Synthies und Samples, dazu Flöten, Klavier, Bläser, Geigen, Gitarren, Bass und Schlagzeug. Dabei gelingt es ihnen jedoch, die Songs mit der Vielzahl an unterschiedlichen Instrumentierungen nicht zu überfrachten, sondern stattdessen einen sehr facettenreichen Sound zu liefern, der sich perfekt um die düsteren und melancholischen Lyrics von Dan Mangan legt. Dieses Mal singt er größtenteils kritisch über politische Themen, wie beispielsweise im Titeltrack des Albums, in dem Mangan den Hang vieler Amerikaner rügt, sich mithilfe chemischer Substanzen zu beruhigen und zu berauschen, anstatt sich der Realität zu stellen. Insgesamt klingt Dan Mangan auf seinem neuen Album auffallend reifer und nachdenklicher als zuvor. Doch nicht nur das, er klingt statt nach einem Solokünstler auch vielmehr nach einem Bandleader, der genau weiß, wie groß der Anteil von Blacksmith ist. Ohne seine Bandmitglieder hätte „Club Meds“ vielleicht nicht für eine der ersten positiven Überraschungen im Jahr 2015 gesorgt.
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