Rezension
Cults
Cults
Highlights: Abducted // Go Outside // You Know What I Mean // Bumper
Genre: Twee-Pop
Sounds Like: The Pipettes // Best Coast // The Ronettes // Dum Dum Girls // The Vaccines
VÖ: 29.07.2011
Jungs, wer diesen Sommer bei einem schnuckeligen Indie-Mädchen landen will, der muss die Cults gut finden. Merkt euch das und außerdem: dies wird nicht gerade eine der leichtesten Übungen sein. Die Meisten von uns kennen das alte Problem: So wie die Damen öfter mal Probleme mit fiesem Gebölke und einer ordentlichen Double-Bass haben, bleiben unsere testosterongeschwängerten Gene nur allzu gerne in zuckersüßem Bubblegum-Pop kleben. Und eben diesen zelebrieren die Cults auf ihrem Debütalbum nun mal ausgiebigst.
Bereits im Frühjahr war von dem Duo aus Manhattan zu hören, als es mit der Single „Go Outside“ einen ersten kleinen Hit landen konnte. Sie (Madeline Follin), Typ Indie-Elfe und Er (Brian Oblivion), eher der Neo-Hippie, tingelten daraufhin auf der Suche nach einem passenden Label für die erste Platte durch die Weltgeschichte und wurden schließlich beim brandneuen Projekt „In The Name Of“ von niemand Geringerem als Lily Allen fündig. Eine durchaus passende Verbindung, denn der luftige Twee-Pop der Cults ist so weit nicht weg von dem Sound ihrer britischen Kollegin.
Im Gegensatz zu deren High-End-Produktion muss es für eine Band aus dem Big Apple aber natürlich standesgemäß Lo-Fi sein und so klingen die Cults auch weniger nach chartsorientiertem Hochglanz-Pop als vielmehr nach anderen musikalischen Vorbildern, die viel weiter in der Vergangenheit liegen. Die Girlgroups der 60er scheinen nämlich an allen Ecken und Enden durch. Das liegt zum einen an der mit viel Hall unterlegten Stimme von Sängerin Follin und zum anderen an der genretypischen Instrumentierung mit Hammond-Orgel, Glockenspiel und allem, was sonst so aus toughen Frauen kulleräugige Unschuldslämmer macht.
Ja, liebe Gesichtsbehaarten, es ist Mädchenmusik par exellence. Das ist Fakt und daran gibt es nichts zu rütteln. Genauso wenig übrigens an der Tatsache, dass die Cults auf ihrem Debüt ein paar verdammt eingängige Hits versammelt haben, die zwar nicht das gesamte Niveau der Platte widerspiegeln, aber immerhin aufhorchen lassen. So gesehen sind wir mal ehrlich: Wer für die holde Weiblichkeit schon Drachen besiegt und die Boygroupwelle überstanden hat, für den ist das hier dann doch ein Kinderspiel.
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